Pfaffenhofen (PK) Sie sind inspiriert durch die Wiener Musikszene und zahlreiche andere Einflüsse: Die "Existenzhengste" haben am Samstagabend in der Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt einen musikalischen Ritt durch alle Gefilde des Jazz geboten.
Hinter der Band mit dem eher ungewöhnlichen Namen "Existenzhengste" verbergen sich die vier jungen Jazzer Andreas Broger, Tenorsaxofon und Klarinette, Alexander Kranebetter, Trompete, sowie Alexander Yannilos am Schlagzeug und seit Neuestem der Tubaspieler Johannes Bär. Erst zum dritten Mal sind die Österreicher in dieser Formation aufgetreten. Das alpenländische Quartett, das es zuvor als Quintett schon seit gut zwei Jahren gab, spielt ausschließlich Eigenkompositionen, mit denen die Musiker Brücken schlagen wollen zwischen den verschiedenen Formen des Jazz. So kommen die Stücke, die sie in der Künstlerwerkstatt präsentieren, zunächst eher eingängig daher, um sich im weiteren Verlauf zu öffnen und sich immer freier und rauer zu entwickeln.
Die musikalischen Bögen, die von den Beteiligten gespannt werden, reichen vom Minimalistischen und Reduzierten bis hin zum Vertrackten und Komplexen. Auch in virtuos vorgetragenen Soli entwickeln sie sich von einer gediegenen Note bis hin zum aberwitzig Experimentellen, von überaus stimmungsvollen und weiten Melodiebögen bis hin zu sehr eigenwilligen und schrägen Improvisationen. Im Vordergrund stehen das gemeinsame Spiel, die Interaktion und das Funktionieren als Einheit. "Swagger-Groove" nannte ein Kritiker dieses Spiel, das scheinbar losgelöst und "laid-back" ist und wie eine Reise ins Ungewisse erscheint, dabei aber immer zum Zuhören einlädt.
Bereits am kommenden Donnerstag, 2. Juni, findet in Wacky Singers Jazzschreinerei das letzte Konzert dieser Saison statt. Zu Gast an diesem Abend ist dann das Trio Slowfox um den Kölner Kontrabassisten und Echo-Preisträger Sebastian Gramss. Das Konzert in der Künstlerwerkstatt, Münchener Straße 68, beginnt um 21 Uhr, Einlass 20 Uhr; der Eintritt ist frei.
