Pfaffenhofen
Erste Elektrotankstelle eröffnet

17.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:01 Uhr

Bei der Inbetriebnahme der ersten Elektrotankstelle in Pfaffenhofen (von links): Stefan Drexl von E.ON Bayern, Georg Kreitmair, Inhaber von "First Mobility", Andreas Herrschmann, der Vorsitzende des Energie- und Solarvereins Pfaffenhofen, Markus Käser, Wirtschaftsreferent des Stadtrates, und Bürgermeister Thomas Herker. - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (em) Bisher gab es "Tankstellen" für Elektro-Autos in Bayern überwiegend in München – nun auch zwei Stück in Pfaffenhofen. Vor dem Culinaria-Geschäft am oberen Hauptplatz stehen zwei orange-graue Säulen, die auf "hungrige" Elektro- autos warten.

Im Rahmen der Hauptplatzeröffnung übergab E.ON Bayern die Elektrotankstation an die Stadt Pfaffenhofen. Die beiden Säulen können ab sofort von Besitzern entsprechender Fahrzeuge genutzt werden. Voraussetzung ist lediglich eine Zugangskarte, die über die Stadtverwaltung ausgegeben wird. Diese Karte ist im Bürgerbüro im Rathaus, im Haus der Begegnung und bei "Culinaria" erhältlich.

Der elektrische "Kraftstoff" ist vorerst – ein Jahr lang – kostenlos. In naher Zukunft sollen die Ladesäulen mit Strom aus bayerischer Wasserkraft versorgt werden. Verschiedene Anschlussmöglichkeiten erlauben die Aufladung sämtlicher Typen von Elektrofahrzeugen mit bis zu 32 Ampere. Technisch sind die Ladesäulen bereits für eine Schnellladung bis zu 50 Ampere ausgelegt. Stefan Drexl, der für die Stadt Pfaffenhofen zuständige Kommunalbetreuer bei E.ON Bayern, war mit seinem Elektro-Mini der erste "Kunde" der Stromtankstelle. Andreas Herrschmann, der Vorsitzende des Energie- und Solarvereins Pfaffenhofen, wies gegenüber dem Pfaffenhofener Kurier darauf hin, das sein Verein die treibende Kraft für diese öffentliche Stromtankstelle gewesen sei. Seit Jahren setze sich seine Organisation für die energetische Unabhängigkeit Pfaffenhofens ein und biete unabhängige Beratung und Information an. Der Verein will mit Maßnahmen zum Energiesparen einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und man sei sehr froh, dass diese Ladestation nun in Betrieb gegangen sei. Georg Kreitmair, Anbieter von Elektrofahrzeugen in Pfaffenhofen, wies darauf hin, dass mit seinem E.Tric ein Fahrzeug zur Verfügung stehe, das 100 Kilometer mit einem Kostenaufwand von 1,40 bis 2,60 Euro – je nach Stromtarif – zurücklegen könne. Bürgermeister Thomas Herker schwärmte von den Elektroautos: "Ganz leise, ohne Schaltung, es fährt sich fantastisch." Schwachpunkt der neuen Technik scheinen derzeit aber noch die Batterien zu sein. Wenn ein aus 5088 Einzelzellen bestehender Lithium-Ionen-Akku mit 260 Kilogramm Gewicht und einer Ladezeit zwischen vier und zehn Stunden für eine Reichweite von 150 Kilometern konzipiert ist, wird deutlich, dass dort noch ein erheblicher Entwicklungsbedarf besteht. Die Auslosung des Hauptpreises bei der Tombola des Energie- und Solarvereins (Lose gibt es in vielen Geschäften und an einem Stand am Wochenmarkt) wurde auf den 18. Juni verschoben. Sie soll während der Nacht der Kunst stattfinden. Der Grund der Verschiebung liegt im noch nicht ausreichenden Losverkauf.