Pfaffenhofen
Aussage gegen Aussage

42-jähriger Berufssoldat soll seine Ehefrau geschlagen und vergewaltigt haben – Urteil wird Anfang Oktober erwartet

26.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr
Symbolbild Gericht −Foto: Sebastian Schanz

Pfaffenhofen (aju) Ein klassischer Fall von Aussage gegen Aussage beschäftigt derzeit das Pfaffenhofener Amtsgericht bei einem Prozess unter Vorsitz von Richter Jochen Metz: Dem Angeklagten aus dem nördlichen Landkreis wird vorgeworfen, seine frühere Ehefrau gegen ihren Willen vergewaltigt und sie einige Monate später mit einem Laptop geschlagen zu haben. Der 42-jährige Berufssoldat weist allerdings jegliche Schuld von sich.

Aggressionen, Alkohol und eine große Menge Eifersucht sollen laut Anklage im Spiel gewesen sein, als die Situation zwischen dem Angeklagten und seiner Frau im Januar 2013 zum ersten Mal eskaliert sein soll. Zusammengelebt haben beide zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Als die 46-Jährige ihren Mann in dessen Wohnung besuchte, war dieser angeblich stark alkoholisiert. „Er hat mich sofort beschimpft, als ich zur Tür hereingekommen bin“, gibt die Klägerin an. Um einen größeren Streit zu vermeiden, habe sie sich dazu entschlossen, ins Bett zu gehen. Dorthin folgte ihr der Angeklagte: Er soll ihr die Bettdecke weggezogen und sie vergewaltigt haben – das heißt es jedenfalls in der Anklageschrift, die von Staatsanwältin Bianca Stadler verlesen wurde. Der inzwischen geschiedene Angeklagte will davon aber nichts wissen: „Ich weiß gar nicht, wie sie darauf kommt“, erklärte er vor Gericht.

Damit aber noch nicht genug der Vorwürfe: Die Frau hat ihren Ex-Mann auch angezeigt, weil er sie im April vergangenen Jahres mit einem Laptop geschlagen haben soll. Daraufhin sei sie in das Badezimmer in der Wohnung des 42-Jährigen geflüchtet und habe von dort aus die Polizei verständigt. Auch das streitet der Angeklagte vehement ab: Seine Frau sei eifersüchtig gewesen und habe auf seinem Laptop kontrolliert, ob er Kontakt zu anderen Frauen habe. Daraufhin habe er ihr das Gerät entrissen, woraufhin die Frau hingefallen sei.

Grund für die immer wiederkehrenden Probleme in der Beziehung, sollen die anhalten Alkoholprobleme des 42-Jährigen gewesen sein. „Er hat eine Palette Dosenbier weggetrunken wie Wasser“, sagte die Ex-Frau als Zeugin aus. Deshalb hat sie sich auch an einen Sozialpädagogen der Bundeswehr gewandt, der ebenfalls vor Gericht zu Wort kam.

Die Vernehmung weiterer Zeugen wurde jedoch vorerst verschoben. Anfang Oktober soll das endgültige Urteil fallen.