Pfaffenhofen
Auf einem grünen Weg

Natur- und Energiepark an der Ilm eröffnet – Jeder kann dort experimentieren

26.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

An der Windmaschine können Jung und Alt feststellen, welche Kraft der Wind hat. - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (em) Schon gleich beim Betreten des gestern eröffneten Natur- und Energieparks auf der Wiese hinter dem Stockerhof fällt auf: Hier können sich nicht nur Kinder, sondern ganz Familien wohlfühlen.

Da gibt es auf der Wiese so viel zu schauen, dass sich ein Ausflug lohnt. Und das Schöne daran: Jetzt ist auch der rückwärtige Eingang geöffnet, also vom Ilmweg aus können Fußgänger oder Radler ganz bequem dieses neue Ausflugsziel aufsuchen – und sich im benachbarten Biergarten auch gleich stärken.

Gleich am Eingang findet sich ein Wild- und Heilkräutergarten mit Blumenrabatten zwischendrin. Da finden sich Wildkräuter, die auf Äckern, Wiesen, Auen und im Wald wachsen. Ohne Züchtung wachsen sie dort, werden nicht gedüngt, nicht gespritzt und haben einen höheren Nährwert als die Kulturpflanzen. Am bekanntesten davon sind Kamille, Johanniskraut, Frauenmantel und Schafgarbe, aber auch Löwenzahn, Sauerampfer, wilder Thymian und Brennnessel. Meist schmecken sie auch intensiver als die gezüchteten Varianten.

Genau davon konnten sich die rund 80 Gäste überzeugen, die gestern zur Eröffnung erschienen sind – es gab nämlich ein kühles erfrischendes Getränk aus Brennnesseln. „Am Vortag frisch gemäht“, sagt Markus Käser, der zweite Vorsitzende des Energie- und Solarvereins, der dieses Parkprojekt aus der Taufe gehoben hat. Und so geht dann ein Rundweg durch diesen Park. Da geht’s zu verschiedenen Demonstrationsanlagen, Windmaschinen, vorbei geht es an Powerpflanzen, die grünen Sonnenspeicher wie Roggen und Sonnenblumen. Dann kommen ein kleines Stück der Auenlandschaft und eine Feuchtwiese. Und überall sind Tafeln angebracht, die das Wesentliche zusammenfassen und dem Besucher näherbringen will. Auf diesen Tafeln finden sich QR-Codes, um diese Infos auch per Handy abrufen können.

Vor allem Kinder sollen sich für den Natur- und Energiepark begeistern. „Gedacht ist hier auch an Kindergarten- und Grundschulkinder“, erläutert Käser weiter. Und der erste Vorsitzende Andreas Herschmann lädt dazu ein, „bei uns Führungen zu buchen. Wir nehmen uns gern Zeit dafür.“ Ganz besonderen Wert haben die Initiatoren darauf Wert gelegt, dass mit allen Demoobjekten auch Experimente zum jeweiligen Thema angeboten werden. Sogar eine Anleitung zum Bau eines Insektenhotels wird angeboten, ebenso wie ein kleiner kindgerechter Windkraftkran und Hinweise auf einen Versuch zum Thema „Lichtheizung“. Und wenn im Sommer die Mücken stechen, hilft ein Pflaster aus Spitzwegerichblättern.

Nach dem Rundgang führt der Weg wieder am Wild- und Kräutergarten vorbei. Und wie es der Zufall will: Da kam ein Küchenmitarbeiter aus der Küche des Plus-Energie-Hauses heraus, mit einem Messer in der Hand lief er auf die Besucher zu. Am Kräuterbeet blieb er stehen: Ein kräftiger Schnitt und er hatte sich mit einem Bündel garantiert frischem Schnittlauch versorgt.