Jetzendorf (PK) Johanna Horner aus Jetzendorf kommt bald im Fernsehen. Redakteurin Sissy Reichert vom Regionalsender intv kam mit ihrem Kameramann und interviewte die gebürtige Jetzendorferin zum Kriegsende vor 70 Jahren.
Die 81-Jährige ist eine gebürtige Gamperl und in der Schlosserei ihres Vaters Stanislaus Gamperl aufgewachsen. Sie konnte im Interview mit der Fernsehredakteurin vor allen viel über den Einmarsch der Amerikaner erzählen, die am 28. April 1945 Jetzendorf erreichten. Als Quartier für die US-Armee wurde damals das Schulhaus beschlagnahmt. Offiziere und höherrangige Militärs wohnten damals im Schloss und gekocht wurde für alle im Gasthaus zur Post. Ebenfalls im Schulhaus sei eine Arztpraxis für die Amis eingerichtet worden.
„Als Kind erlebte ich die amerikanischen Soldaten als sehr freundlich und hilfsbereit“, sagte Horner. Noch gut erinnert sich die spätere Gemeinderätin an die Lebensmittel und Süßigkeiten, die die Dorfkinder damals von den Soldaten erhalten haben. Die Amis hätten sogar mit Medikamenten geholfen und seien auch zur Seite gestanden, wenn Behandlungen notwendig waren. „Als ich mal mit einer Brandwunde am Arm am Schulhaus vorbeiging, sah mich der amerikanische Doktor und winkte mich in seine Praxis. Er sah sich meinen Arm an und versorgte ihn mit Salbe und Verband“, so Horner. Viele Kinder in Jetzendorf hatten damals einen Ausschlag mit eitrigen Pusteln an Armen und Beinen. So holten sich die Amerikaner diese Kinder in ihre Praxis und behandelten die betroffenen Stellen mit einer Tinktur, die aussah wie Tinte, sodass all diese Kinder eine Zeit lang blau-getupft durchs Dorf liefen.
Diese, und viele andere Geschichten erfahren die Zuschauer in der Teleschau bei intv. Geplanter Sendetermin ist am Dienstag, 28. April, denn da jährt sich ja zum 70. Mal, dass die Amerikaner in Jetzendorf einmarschiert sind.
