Ilmendorf
"Von der Realisierung noch weit entfernt"

Staudter nimmt Stellung zur Ilmendorfer Gewerbegebietserweiterung Wunsch nach Radweg zur B 16

13.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Foto: Gerhard Kohlhuber

Ilmendorf (GZ) Die Erweiterungspläne für das Ilmendorfer Gewerbegebiet sind laut Christian Staudter "noch weit von einer Realisierung entfernt". Unabhängig davon: An einem Anschluss des Ilmendorfer Abwassers an die Geisenfelder Anlage führe wohl kein Weg vorbei. Kosten: eine Million Euro.

"Nirgendwo in der Großgemeinde gibt es ein solche Fülle an heißen Eisen wie in Ilmendorf", stellt Christian Staudter (Unabhängige Soziale Bürger) fest. Und alle kamen ausführlich zur Sprache: das Warten auf den Hochwasserschutz (siehe Samstagsausgabe) genauso wie der Kiesabbau sowie die Pläne zur Erweiterung des Gewerbegebietes jenseits der Bahnlinie und die damit in einem Zusammenhang stehende Änderung bei der Abwasserversorgung.

Zu der ins Auge gefassten Gewerbegebietserweiterung erläuterte der Bürgermeister den Stand der Dinge - wobei als aufmerksame Zuhörer auch eine Delegation der Aktiven Vohburger im Saal saß, die massiv gegen das Vorhaben Front machen. Die Gesamtfläche, die sich nördlich an den Solarpark anschließt, umfasst 18 Hektar, rief Staudter nochmals in Erinnerung. Mit den Grundstückbesitzern hier habe die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) Optionsverträge mit einer begrenzten Laufzeit abgeschlossen, der mögliche Investor einen solchen mit der SEG.

Momentan, so Staudter, werde von dem (streng geheim gehaltenen) Investor eine Machbarkeitsstudie in die Wege geleitet, mit der geprüft werden soll, ob das Vorhaben hier überhaupt wirtschaftlich sei. So müsse die Hochwassersituation genauso geklärt werden wie die Wahrscheinlichkeit archäologischer Funde. Und es müssten die Kosten für die massiven infrastrukturellen Änderungen gecheckt werden, die hier notwendig würden. Staudter nannte in dem Zusammenhang die notwendige Verlegung der Straße in Richtung Hartacker und die eventuelle Unter- oder Überführung der Bahnlinie. "Nur in dem Fall, dass sich all diese Investitionen für den Investor tatsächlich rechnen würden, steigen wir ins Verfahren ein", erläuterte der Geisenfelder Bürgermeister. Und dabei würden dann alle Fachbehörden und Fachverbände genauso gehört wie auch die Nachbarstadt Vohburg. Gerüchte, wonach hier "alles schon über die Bühne" sei, entbehrten also jeder Grundlage.

Diese Erweiterungspläne sind laut Stadt nicht zwangsläufig in Zusammenhang mit der Zukunft der Ilmendorfer Abwasserentsorgung zu sehen. "Egal, ob es mit der Erweiterung etwas wird oder nicht: Uns bleibt wohl gar nichts anderes übrig, als das Abwasser aus dem Raum Geisenfeld zukünftig zur Geisenfelder Kläranlage zu leiten. Wie berichtet, wird dieses Abwasser bisher in die Vohburger Kläranlage geleitet, die Stadt Geisenfeld hat sich hier vertraglich mit 1000 sogenannten "Einwohnergleichwerten" eingekauft.

"Da liegen wir aber wohl schon jetzt darüber", erläutert Staudter. Und da seien die Kaufland-Vergrößerung, die planerisch schon abgeschlossene West-Erweiterung des Gewerbegebiets und die neue, viel größere Gastronomie in der Birkenheide noch gar nicht berücksichtigt. "Schon allein für das hier anfallende Abwasser bräuchten wir von Vohburg rund 400 Einwohnergleichwerte mehr - die wir nicht bekommen", wie Vohburg deutlich signalisiert habe. Man benötige die neu geschaffenen größeren Klärwerkskapazitäten für die eigene Entwicklung, habe es aus der Nachbarstadt geheißen. "Wir kommen an einem Umschluss also gar nicht vorbei", bilanzierte der Geisenfelder Bürgermeister. Zumal das hiesige Klärwerk noch locker ausreichend Kapazitäten habe.

Die hierzu vom Büro Wipfler erarbeitete Machbarkeitsstudie mit zwei Trassenvarianten werde in der Stadtratssitzung an diesem Donnerstag vorgestellt. Staudter verriet aber schon mal so viel, dass mit Kosten von rund einer Million Euro zu rechnen seien. Auf Fragen aus den Kreisen der Besucher antwortete Staudter, dass sich mit dem Umschluss für Ilmendorf nichts ändere. Es bleibe bei dem Mischkanal im Ort, und bei den Investitionskosten würden die Ilmendorfer auch nicht stärker belastet als alle anderen Bürger der Großgemeinde.