Geisenfeld
Ab Mitternacht wird gedimmt

22.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:42 Uhr

Stromsparwunder: So sehen die neuen LED-Lampen für das Aufeld IV und V aus.

Geisenfeld (GZ) „Geisterstunde“ in den neuen Baugebieten Aufeld IV und V – und schlagartig wird’s ein bisserl dunkler in den Straßen. Möglich wird dies durch die neuen, dimmbaren LED-Lampen, die hier erstmals im Geisenfelder Stadtbereich zum Einsatz kommen werden.

Etwa tausend Straßenlaternen gibt es im Geisenfelder Stadtgebiet, schätzt Bauamtsleiter Sebastian Zimmermann. Eine Helligkeitsregulierung ist bei diesen herkömmlichen 50-Watt-Parasolic-Lampen nicht möglich. Diese funktioniert erst mit der neuen LED-Technik, auf die die Stadt erstmals in den beiden neuen Aufeld-Baugebieten setzt.

„Wir haben uns dazu entschieden, weil von der E.ON jetzt nach ausführlichen Tests eine neue LED-Lampen-Generation freigegeben wurde, die preislich interessant ist“, erklärt Zimmermann hierzu. 30 Straßenlampen werden für die zwei neuen Baugebiete benötigt, und für die herkömmlichen Laternen wäre der Anschaffungspreis bei etwa 35 000 Euro gelegen. Kalkulierte jährliche Stromkosten bei „normalem“ Betrieb: etwa 900 Euro (für 6000 Kilowattstunden)

Statt der Parasolic-Laternen hat man sich nun für „Hella Park“-LED-Lampen entschieden, die nicht nur 3000 Euro weniger kosten, sondern die auch nur noch ein Drittel an Strom verbrauchen – 17 statt 50 Watt. Und dieser Verbrauch lasse sich durch eine Dimmung sogar noch weiter, auf neun Watt, senken, berichtet der Bauamtsleiter. Bei einer Dimmung der 30 Laternen um 50 Prozent in den vier Stunden von Mitternacht bis 4 Uhr früh errechne sich ein Jahresverbrauch von kaum mehr als 1650 Kilowattstunden, was einer jährlichen Einsparung von 660 Euro entspreche.

„Wenn sich technisch die Möglichkeit zum Dimmen auftut, sollten wir das auch nutzen“, spricht sich Bürgermeister Christian Staudter „zumindest für einen Probelauf“ aus. Bedenken unter Sicherheitsaspekten hat der Rathauschef nicht – „schließlich wird es hier ja nicht stockdunkel“. Wenn sich die LED-Lampen im Aufeld IV und V bewähren, sollen damit in Zukunft alle neuen Baugebiete ausgerüstet werden, so Staudter – schon allein unter dem Gesichtspunkt des sparsamen Umgangs mit Energie.

Wohl kaum in Frage kommt hingegen eine generelle Umrüstung aller Siedlungsstraßenlaternen auf die neue Technik, um Energie zu sparen. „Das wäre alles andere als wirtschaftlich“, sagt Zimmermann und nennt Zahlen: „Eine LED-Lampe ohne Mast kostet etwa 400 Euro, und die Stromersparnis pro Laterne liegt jährlich bei 20 Euro.“ Und diese Ersparnis ergebe sich auch nur, wenn man die nächtliche Dimmung einrechnet. Eine solche lasse sich bei einer Umrüstung bestehender Lampen auf die neue Technik jedoch gar nicht realisieren, „weil es hierfür einer zweiten Versorgungsleitung bedarf, die nur mit enormem Aufwand gezogen werden könnte“.