Geisenfeld
Räte halten an Ilmendorfer Gewerbegebietsplänen fest

In nicht öffentlicher Sitzung auch Weichenstellungen zur Patriotstellung und zum neuen Rewe-Markt

19.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Geisenfeld (kog) Trotz großer Widerstände in der Ilmendorfer Bevölkerung: Der Stadtrat hält prinzipiell an seinen Plänen zur Ausweisung eines neuen, bis zu 25 Hektar großen Gewerbegebietes nördlich der Bahnlinie Ingolstadt-Regensburg fest. Darauf verständigte sich das Gremium am Donnerstag in nicht öffentlicher Sitzung.

Hier fielen aber auch noch weitere wichtige Weichenstellungen, so zur Patriotstellung und zum neuen Rewe-Markt.

Wie berichtet, ist die Stadt seit einigen Monaten in Verhandlungen, an deren Ende die Ansiedlung eines Unternehmens mit bis zu 500 Arbeitsplätzen stehen könnte. Infrage kommt auf Geisenfelder Flur freilich nur das Areal nördlich der Bahnlinie zwischen Ilmendorf und Hartacker, weil die Firma einen Gleisanschluss benötigt. Mit dem Bekanntwerden der Pläne formierte sich in Ilmendorf jedoch energischer Widerstand. Sprachrohr ist eine neu gegründete „Interessengemeinschaft Lebenswertes Ilmendorf“, die bereits rund 80 Unterschriften gegen die städtischen Absichten gesammelt hat (GZ berichtete).

Soll man diesem Widerstand Rechnung tragen oder das Projekt weiter vorantreiben? Darum ging es nun im Stadtrat hinter verschlossenen Türen. „Wir sind uns fraktionsübergreifend einig, dass wir da am Ball bleiben sollen“, informierte Bürgermeister Christian Staudter (USB) über das Ergebnis des Meinungsaustausches. „Die Chance für unsere Stadt ist einfach zu groß.“

Wenn hier neue Arbeitsplätze entstünden, so Staudter, wären dies durchaus auch qualifizierte, die auch für hiesige Bürger interessant wären. Zur Zukunft des Großprojektes wird im Übrigen bereits in den nächsten beiden Wochen eine wichtige Vorentscheidung fallen. Bis dahin will sich das Unternehmen laut Staudter festlegen, welchen der infrage kommenden Standorte es weiterverfolgen will.

Gesprochen wurde in der nicht öffentlichen Sitzung auch über das Thema Patriotstellung. Dabei sei man sich grundsätzlich einig gewesen, dass die Stadt hier ihr Vorkaufsrecht nutzen solle, erklärte Staudter, der auch bestätigte, dass die Stadt hier einige Mitinteressenten habe. Die Fraktionen hätten den Auftrag erhalten, sich bis zur Oktobersitzung Gedanken zu einer vorstellbaren Nutzung zu machen. Dann werde das Thema öffentlich diskutiert, kündigte der Bürgermeister an.

Und schließlich kam das Gremium hinter verschlossenen Türen überein, dass die Stadt beim neuen Rewe-Markt in die Rolle des Investors schlüpfen wird – sofern man sich mit dem Konzern und dem für ihn tätigen Projektentwickler einig wird. Will heißen: Die Stadt wird – analog zum alten Gebäude – Eigentümerin des Neubaus, den sie dann an Rewe verpachtet.