Geisenfeld
Harmonische "Melodie in Grün"

Kuchler-Azubi Florian Eisenmann belegt bei Bayern-Cup der Landschaftsgärtner Platz zwei

23.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Foto: DK

Geisenfeld (GZ) Meister seines Faches darf sich Florian Eisenmann zwar noch nicht nennen. Mit Rang zwei beim Bayern-Cup der Landschaftsgärtner bewies der Azubi aber, dass er durchaus das Zeug dazu hat. Lehrherr Wolfgang Kuchler jedenfalls ist "ganz schön stolz" auf seinen jungen Mitarbeiter.

Errungen hat der 20-Jährige die Auszeichnung gemeinsam mit seinem Teamkollegen Maurice Schmid, der ihn erst auf die Idee zur Teilnahme gebracht hatte. "Wir kennen uns von der Berufsschule her", sagt der Preisträger. Sein Mitstreiter mache eine Ausbildung bei der Hermann Kutter GmbH in Memmingen und habe schon bei diversen kleineren Wettbewerben mitgemacht, lässt Eisenmann wissen.

Für die elfte Auflage des vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) ausgelobten Bayern-Cups fehlte dem Auszubildenden jedoch ein Kompagnon. "Ich hab zugesagt, weil mich die Herausforderung gereizt hat", begründet der junge Wolnzacher seine Entscheidung. Er habe "einfach einmal sehen wollen, wo man steht und wie gut man ist".

Dass die beiden sich firmen- und landkreisübergreifend zu einer Mannschaft zusammengefunden haben, ist allein schon etwas Besonderes. Doch auch ihre fachliche Leistung ist offenbar herausragend. Ulrich Schäfer, Präsident im VGL Bayern, konstatierte jedenfalls: "Das war dieses Jahr sicherlich ein Berufswettkampf mit einer der anspruchsvollsten Aufgaben, die es je gab". Alle Teilnehmer, so urteilte der Experte, hätten "einen erstklassigen Eindruck hinterlassen".

"Wir haben uns angemeldet und dann drei Wochen vor dem Wettkampf die Aufgabenstellung erhalten", erzählt der zukünftige Landschaftsgärtner, der seinen Job liebt, weil "die Arbeit so abwechslungsreich ist, weil man kreativ sein kann und weil man am Ende des Tages sieht, was man getan hat".

Der Wettstreit fand im Vorfeld der Landesgartenschau in Bayreuth statt. Für die acht gegeneinander antretenden Zweierteams galt es, in einer Gesamtzeit von 15 Stunden eine 16 Quadratmeter große, von Landschaftsarchitektin Elisabeth Freundt entworfene Planung auf dem Areal der Ausstellung umzusetzen. Das "Melodie in Grün" überschriebene Projekt forderte "so ziemlich alle Techniken, die das Berufsbild kennzeichnen", erzählt Eisenmann.

Der Einbau einer Tragschicht, die Errichtung einer Trockenmauer aus Naturstein mit integrierter Sitznische, Einfassungen und Beläge sowie Gehölz- und Staudenpflanzungen gehörten ebenso dazu wie die Installation des Holzkunstwerks "Piano" .

Nicht nur Umweltministerin Ulrike Scharf schaute bei einem Rundgang den Probanden über die Schulter. Während des Wettkampfs nahm eine Fachjury unter Vorsitz von Roland Ramming die Zwischenergebnisse regelmäßig unter die Lupe. Insgesamt 218 Bewertungskriterien mit 738 zu vergebenden Punkten (darunter für die rechtlich und fachlich einwandfreie Ausführung sowie für Ordnung und Sauberkeit auf der Baustelle) waren zu erfüllen. Ramming zeigte sich am Ende zufrieden: "Alle Beteiligten haben großartige Arbeit geleistet und erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen."

Am Ende durften Michael Schmidt und Vitus Pirschlinger den Bayern Cup 2016 für ihren Ausbildungsbetrieb Gaissmaier Landschaftsbau nach Freising holen. Den dritten Platz belegten Alexander Donhauser und Sebastian Söllner (Johann Schmaußer Gartengestaltung, Hohenkemnath).

Florian Eisenmann und Maurice Schmid empfingen ihre Urkunde ebenfalls aus den Händen von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und Ulrich Schäfer, Präsident des VGL Bayern. "Sie alle haben Ihr großes handwerkliches Geschick, Ihr kreatives Können und Ihr gehöriges Maß an Ideenreichtum während der beiden Wettkampftage unter Beweis gestellt", so Brunner.

Florian Eisenmann bleibt bei alldem bescheiden. Er sei "zufrieden" mit dem zweiten Platz, sagt er, und er wolle nach Beendigung der Ausbildung als Landschaftsgärtner bei der Firma Gartenidee Kuchler bleiben, sagt er. Eine Bewerbung wird er dafür wohl nicht mehr schreiben müssen.