Fahlenbach
Ein Raub der Flammen

Vier Verletzte bei Wohnhausbrand in Fahlenbach – Etwa 200 000 Euro Schaden, Ursache ungeklärt

15.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:12 Uhr

Das Feuer lodert aus dem Dachstuhl des Mehrfamilienhauses im Fahlenbacher Sportweg. Gestern Vormittag konnte der Brand von Dutzenden Feuerwehrlern aus der Region unter Kontrolle gebracht und letztlich gelöscht werden. Der Schaden wird auf rund 200 000 Euro geschätzt - Fotos: Ermert

Fahlenbach (PK) Den Bewohnern ist zum Glück nicht viel passiert. Aber ihr Mehrfamilienhaus im Fahlenbacher Sportweg ist abgebrannt. Geschätzte 200 000 Euro Schaden hat das Feuer gestern Vormittag angerichtet – und einen Großeinsatz der Wehren im mittleren Landkreis ausgelöst.

Gewaltige Rauchschwaden zogen Richtung Wolnzach. Die Durchfahrtsstraße in Fahlenbach war unpassierbar. Insgesamt mehr als hundert Helfer von Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz und THW tummelten sich in Scharen rund ums Sportgelände. Gegen 9 Uhr hatte eine Nachbarin bemerkt, dass der Dachstuhl in Flammen stand. Schnell alarmierte sie die Bewohner und die Feuerwehr. Zu viert versuchten die drei Hausbewohner und ein Nachbar im Alter von 47, 61, 74 und 76 Jahren noch etwas Hab und Gut aus dem Anwesen zu retten. Aber das Feuer war schneller. „Da ging kaum noch was – und sie haben sich leichte Rauchvergiftungen zugezogen“, sagte Pfaffenhofens stellvertretender Polizeichef Uli Pöpsel. Schlimmere Verletzungen sind zum Glück ausgeblieben. Die Vier wurden dennoch von den eintreffenden Rettern in die Ilmtalklinik gebracht. „Das ist eher eine Vorsorgemaßnahme. Sie werden jetzt 24 Stunden lang beobachtet – und dann wieder entlassen“, sagte Einsatzleiter Werner Hammerschmid vom Roten Kreuz.

In ihr Haus können sie danach allerdings nicht zurückkehren. „Bei der Alarmierung hat es noch geheißen, es wäre ein Zimmerbrand. Aber als wir ankamen, standen schon die oberen zwei Stockwerke in Flammen“, berichtete Kreisbrandinspektor Willi Kellerer. Als Erste konnten die Feuerwehrler aus Fahlenbach mit den Löschvorbereitungen beginnen. Kurz danach trafen deren Kollegen aus Rohrbach ein – und schließlich auch die ebenfalls alarmierten Wehren aus Hög, Langenbruck, Wolnzach und Geisenfeld. Weit über 50 Aktive waren an der Brandbekämpfung beteiligt. Und zu guter Letzt kamen auch noch FFW-Aktive aus Pfaffenhofen mit zwei Einsatzwagen hinzu.
 

„Wir haben schnell gesehen, dass das Haus kaum noch zu retten ist“, beschreibt Kellerer den Ablauf des Einsatzes. So konzentrierten sich die Feuerwehrler erst einmal darauf, ein Übergreifen der Flammen auf die Nebengebäude zu verhindern. Von zwei Drehleitern aus wurden die Flammen bekämpft. „Dann starteten wir den Innenangriff – und da mussten wir ausschließlich mit Atemschutz ans Werk gehen“, führte Kellerer weiter aus. Die Anwohner konnten es kaum fassen, wie hartnäckig die Flammen wüteten. „Wenn es mal brennt, ist kein Kraut mehr dagegen gewachsen. Kaum zu fassen, dass es einfach nicht aufhört“, sagte einer der Zuschauer im Nachbargarten. Mehrere Stunden waren die Feuerwehrler damit beschäftigt, die Flammen endgültig zu löschen. Immer wieder loderte das Feuer aus den Fenstern und der Dachgaube, später auch aus dem geöffneten Dachstuhl.

Völlig ungeklärt ist bislang die Ursache dieses „mittelgroßen Wohnhausbrandes“ wie er von Kellerer eingeordnet wurde. Die Ermittlungen hat bereits gestern die Kripo Ingolstadt gestartet und die Zuständigkeit von den Kollegen aus Pfaffenhofen übernommen. „Bislang können wir zu den Ursachen rein gar nichts sagen“, räumt Pressesprecher Peter Grießer ein. Vermutlich habe sich der Brandherd im Obergeschoss des Hauses befunden. „Möglichkeiten gibt es viele. Aber alles, was ich jetzt sage, wäre reine Spekulation. Genaueres werden die Untersuchungen der Brandermittler ergeben“, sagte Grieser weiter. Diese nehmen ihre Arbeit heute auf.