Ernsgaden
Maut für beleuchteten Radweg

500 begeisterte Besucher bei zwei Starkbierabenden des Ernsgadener Bauerntheaters

30.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

 

Ernsgaden (GZ) „Bei uns dahoam in good old Bavaria“ – so hat heuer das Motto beim Starkbierfest des Ernsgadener Bauerntheaters gelautet. Und dieses erwies sich erneut als Besuchermagnet: Über 500 Gäste verbrachten im voll besetzten Riedmeier-Saal zwei sehr vergnügliche Abende.

Unter den Besuchern, die das rund dreistündige Programm mit Liedern und Sketchen erleben wollten, befanden sich auch die beiden Ernsgadener Bürgermeister Karl Huber und Alois Schmelzer sowie die zwei Landratsstellvertreter Anton Westner und Josef Finkenzeller. Und diese beklatschten nicht nur die Einlagen der Theaterspieler, sondern auch die Stimmungskapelle „Die lustigen Woiperdinger“. Die musikalische Begleitung der Akteure lag wieder in den Händen von Maria See und Petra Bundschuh.

Bewusst verzichten die Organisatoren auf eine Starkbierrede und positionieren sich mit ihren selbst getexteten Sketchen und Seitenhieben lieber im Saal, ganz nah beim Publikum. So wie Daniel Hamberger und Sabine Schmelzer, die in ihrer Einlage genauso heimatverbunden zeigten wie Simone Niederreiter als Ratschkathl und Stefan Schabenberger, der sichtlich angeschlagen von seinen Besuchen in den angeblich sechs Ernsgadener Wirtschaften berichtete. Johannes Faust und Gerold Huber setzten sich im Dialog parodistisch mit den Fischern und der Feuerwehr auseinander.

Dass die Theaterspieler auch gesanglich einiges zu bieten haben, bewiesen Elmar Engel und Brigitte Schleibinger mit ihrem Lied über die Pubertät. In einem weiteren Lied rechneten die beiden mit dem Fast-food-Wahn der Jugend ab. Einen Volltreffer landeten auch die Mitglieder der Girlie-Band. Sie präsentierten sich lieber „rundum g’sund“ statt als „aufgebrezelte Barbiepupp’n mit a fettreduzierten Nudelsupp’n“. Spätestens an dieser Stelle tobte der Saal vor Begeisterung.

Brigitte Schleibinger stellte in ihrem humorvollen Generationenvergleich klar, dass die „vor 1980 Geborenen“ in ihrer Jugend einfach besser drauf waren als die heutigen „verhätschelten Facebook-Luschis“! Und mit dieser Feststellung hatte sie die „älteren Semester“ im Saal voll auf ihrer Seite.

Als „fernsehreif“ würdigten einige Besucher die Einlage der „Ernsgadener Putzweiber“. Steffi Stempfhuber und Katrin Kersting fegten den Saal in einem so rasanten Tempo, dass sich viele Zuschauer vor Lachen den Bauch hielten. Der geplante, beleuchtete Radweg zwischen Knodorf und Ernsgaden etwa war bei den „Putzweibern“ wegen seiner Kosten nicht unumstritten. Der Vorschlag der beiden „Grazien“: eine Maut.

Den Saal zum Kochen brachte schließlich Steffi Stempfhuber, als sie die Männer im Publikum zum „Thermomix-Boykott“ aufrief: „Männer, vereinigt euch, sonst stirbt der Schweinebraten aus dem Ofen, schön fett mit Kruste und Dunkelbiersoß’ no aus“, so ihr Appell. Dass es auch „in“ ist, mit einem Rollator zum Putzen zu erscheinen, demonstrierte Katrin Kersting dem Publikum, und sie beantragte beim Gemeindechef deshalb gleich eine „Rollatorspur“ auf Ernsgadens Straßen. Den Jüngeren im Publikum gefielen die bayerisch-englischen Rap-Songs, dargeboten von Johannes Huber, Daniel Gmeiner, Johannes Faust und Daniel Hamberger, und zur Hochform lief schließlich auch Elmar Engel auf, der in einem heiteren Vergleich über den Sinn des Lebens philosophierte.

Zum Schluss ließen es Johannes Huber und Daniel Gmeiner mit ihrem „Mausi-Lied“ nochmals richtig krachen, so dass während des dreistündigen Programms am Freitag und Samstag wirklich alle auf ihre Kosten kamen. Mit der Ernsgadener Starkbierhymne, einer Zugabe und dem schon legendären „Ernsgadener Lied“ verabschiedete sich die Starkbiertruppe von den Besuchern, und die dürfen sich schon auf 2016 freuen. Dann gibt es zum 20. Jubiläum ein Starkbierfest in einem ganz besonderen Rahmen.