Agelsberg
Er bleibt, wo er steht

Historischer Grenzstein zwischen Reichertshofen und Agelsberg wird saniert

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Stark verwittert und abgebrochen: Fast 500 Jahre alt ist der noch historische Grenzstein an der Straße zwischen Agelsberg und Reichertshofen. Der steinerne Zeitzeuge wartet auf Sanierung. - Foto: Vogl

Agelsberg (PK) Der historische Grenzstein an der Straße von Reichertshofen nach Agelsberg ist seit vergangenem Jahr abgebrochen und wurde vom Bauhof notdürftig wieder aufgebaut. Seitdem wartet er auf fachgerechte Instandsetzung.

Schon in der Chronik von Reichertshofen aus dem Jahr 1962, die Gerhard Krahn verfasst hat, ist der historische Grenzstein aus dem Jahr 1522 schief abgebildet. Umgefahren wurde er in der Vergangenheit also schon öfter. Rund einen Meter ist er hoch, zeigt ein Rautenwappen und steht an der alten Wegkreuzung zwischen Winden und Agelsberg.

Der denkmalgeschützte Grenzstein stammt wohl aus der Zeit um 1522 und zeigte die Grenze zwischen dem Gebiet der Pfalz Neuburg und Oberbayern an. Im Jahr 1522 wurde der Markt Reichertshofen Sitz eines Landgerichtes, das erst 1803 nach Neuburg an der Donau verlegt wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der steinerne Zeitzeuge in der "Mappa vom Ambte Reicherzhofen aus dem Jahr 1606".

Früher gab es insgesamt 24 dieser Steine, die das Gebiet der Pfalz Neuburg vom Bereich Oberbayern trennten. Heutzutage sind nur noch einige Grenzsteine erhalten, unter anderem im Bereich Reichertshofen und Baar-Ebenhausen.

Im vergangenen Jahr wurde der stark verwitterte Grenzstein an der Straße Richtung Agelsberg nicht nur umgefahren, sondern abgebrochen. Der Reichertshofener Bauhof hat ihn danach wieder aufgerichtet. Einige heimatkundlich interessierte Bürger wie Sonja Zirngiebel und Dr. Franz Gumpinger haben sich daraufhin mit der Denkmalschutzbehörde in Verbindung gesetzt. Sie hoffen auf eine Sanierung der historischen Wegmarke.

"Der Stein ist ein markanter Punkt, erinnert an die Zeit der Pfalz Neuburg", sagt Dr. Gumpinger, Tierarzt in Reichertshofen und ehemaliger Gemeinderat. Er schlägt außerdem vor, den Stein eventuell auf die andere Straßenseite zu versetzen. "Da ist nur ein Radfahrweg, dort wäre der Grenzstein nicht so stark gefährdet."

Die Denkmalschutzbehörde vom Landratsamt nahm wie folgt dazu Stellung: "Der Markt Reichertshofen hat im Oktober 2016 einen Antrag auf denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für die Restaurierung des historischen Grenzsteins an der Kreisstraße nach Agelsberg gestellt. Das Landratsamt hat die Erlaubnis im November 2016 erteilt." 

Christine Wachslander vom Reichertshofener Bauamt bestätigte dies: "Das Landratsamt hat die denkmalrechtliche Erlaubnis erteilt. Der Stein wird auch restauriert, wir haben bereits den Auftrag dazu erteilt."

Dominik Meier ist für die gemeindlichen Tiefbaumaßnamen zuständig und weiß Näheres: "Wir haben eine Fachfirma mit der Restaurierung beauftragt, aber keine Frist gesetzt. Wenn es von der Witterung her passt, wird der Stein gemacht. Momentan ist es nachts mit unter null Grad aber noch zu kalt." Umziehen wird der Stein allerdings nicht. Meier: "Der Grenzstein ist denkmalgeschützt und darf nicht einfach so versetzt werden. Der bleibt da stehen."