Weniger Schadstoffe als ein Kleinwagen

06.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:36 Uhr

Das rote Band ist durchschnitten, der neue Bus kann starten. Auf dem Bild sind zu sehen (v.l.): Peter Hamm (äußeres Design), Stadtwerkeleiter Hans-Jürgen Hill, Busunternehmer Wolfgang Jägle, Verkehrsreferent Heinz Enghuber, Busfahrerin Regina Ammon, OB Bernhard Gmehling, Stadtrat Fritz Goschenhofer und Seniorenbeiratschef Fritz Seebauer. - Foto: Frank

Neuburg (kpf) Mit einem nagelneuen Bus drehte Busfahrerin Regina Ammon gestern eine Runde durch die Stadt. Mit an Bord Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Werkleiter Hans-Jürgen Hill, Verkehrsreferent Heinz Enghuber, Stadtrat Fritz Goschenhofer, Seniorenbeiratschef Fritz Seebauer und Busunternehmer Wolfgang Jägle.

Die Neuerwerbung löst ein zehn Jahre altes Fahrzeug ab, das inzwischen 600 000 Kilometer auf den Achsen hat. 270 000 Euro hat der Niederflurbus gekostet, der sich auf Knopfdruck zusätzlich zehn Zentimeter in Richtung Bürgersteig neigen und damit das Ein- und Aussteigen erleichtern kann. Zusätzlich ist er mit einer Rollstuhlfahrerrampe versehen, die die Neuburger Firma Metawell angefertigt hat. Bei Bedarf kann sie von Regina Ammon an den Haltestellen von Hand ausgeklappt werden und garantiert dann Rollstuhlfahrern absolute Barrierefreiheit.

Das Fahrzeug ist Eigentum der Stadtwerke und wurde von der Regierung von Oberbayern mit 70 000 Euro gefördert. Eingesetzt wird es auf der Linie 3 (Schwalbanger). Die Außengestaltung lag in den Händen von Peter Hamm. Eine im Digitaldruck hergestellte und laminierte Hochglanzfolie zeigt die Neuburger Schlosssilhouette. Neben Rampe und Neigungsfähigkeit kommt der Citaro von Mercedes Benz mit Automatikantrieb und Dieselmotor auch dem Bemühen der Stadt um Schadstoffreduzierung entgegen. Wie Busunternehmer Wolfgang Jägle bei der Inbetriebnahme erklärte, verfügt das Fahrzeug über einen Euro-5-Motor mit besten Abgaswerten. "Weniger CO2-Ausstoß als ein Kleinwagen", versicherte Jägle. Das Innere ist geräumig und bietet 30 Sitz- und 74 Stehplätze bei einem Leergewicht von 10,8 und einem Gesamtgewicht von 19 Tonnen. Auch das Mitnehmen eines Kinderwagens ist kein Problem.

Die Neuerwerbung machte gestern Nachmittag am Spitalplatz Halt. OB Bernhard Gmehling durchschnitt das rote Band vor dem Fahrgasteinstieg und damit war der Bus offiziell in Betrieb genommen.

Vier Stadtbusse sind im Auftrag der Stadtwerke auf der Strecke. Wo keine Linien verkehren, gibt es als Zusatz ein Anrufsammeltaxi. Insgesamt erfahren die Linien ein jährliches Defizit von 760 000 Euro. Aus dieser roten Zone herauszukommen, damit rechnen weder OB noch Stadtwerkeleiter Hans-Jürgen Hill. Vielmehr befinde man sich damit in guter Gesellschaft mit anderen Städten und deren ÖPNV.

Gestartet sind die Stadtbusse im April 1992 mit zwei Linien und 27 Haltestellen. Bereits im September ’92 zählte man den 50 000. Fahrgast. Im Juli 1993 waren es 400 000, im September ’97 wurde die Zahl von einer Million erreicht und im November 2007 waren es bereits fünf Millionen Fahrgäste.