Sinning
Neue Sinninger Ortsmitte eingeweiht

Bevölkerung feiert die gelungene Gestaltung des gesellschaftlichen Treffpunkts

02.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:32 Uhr

Ganz genau wussten die Kindergartenkinder in ihrem Lied, was man in einem Dorf alles braucht.

Sinning (lm) Es war eine ganz besondere Maifeier in diesem Jahr im Oberhausener Ortsteil Sinning. Nicht allein, dass davor Viele mitgeholfen hatten, einen schmucken Maibaum rauszuputzen. Solche Feiern gibt’s häufiger. Sinning aber feierte an diesem Tag seine neue Ortsmitte.

Als „herausragender Standortfaktor“ und „nachhaltige Ortsentwicklung“ würdigte Gottfried Hübl vom Amt für ländliche Entwicklung in Krumbach das in Sinning in den letzten Jahren Verwirklichte. Seiner Behörde war diese Art der Dorferneuerung 238 000 Euro wert. Mit begleitenden Maßnahmen kam das Projekt auf rund eine Dreiviertelmillion, der Gemeinde kostete es 357 000 Euro, für den Rest verstand man, diverse Fördertöpfe anzuzapfen.

Die neue Ortsmitte Sinning ist ein weiteres Beispiel, warum die Gemeinde Oberhausen mit dem Bayerischen Qualitätspreis 2012 ausgezeichnet worden war. Nach Mehrgenerationenhaus, Seniorenbüro und Dorfcafé jetzt also die nächste Aktion der rührigen Gemeinde, um sich dem demografischen Wandel zu stellen. Stolz und Dankbarkeit mengten sich, wenn Bürgermeister Fridolin Gößl befand: „Die Gemeinde Oberhausen zieht an einem Strang, besonders auch hier im Gemeindeteil Sinning.“

Und es ist in der Tat ein besonderes Gemeinschaftswerk, das beginnend vor zehn Jahren die ganze Dorferneuerung ins Rollen brachte. Gemeinde, Kirche und fünf örtliche Vereine wirkten in der Arbeitsgemeinschaft Schlosswirtschaft zusammen. Erst als sich diese AG verpflichtet hatte, die komplette Innenrenovierung heute zu einem vielfältig genutzten Gemeindezentrum unentgeltlich durchzuführen, kam 2003 der Kauf der respektablen Immobilie mit großer Vergangenheit, bei der es zuletzt freilich recht ruhig geworden war, zustande. Aber das war erst der Anfang. Die Bushaltestelle wurde verlegt, die Einmündung der Kreis- in die Staatsstraße verbessert, dadurch erst entstand zusammen mit dem alten Garten der Schlosswirtschaft der Platz für die neue Ortsmitte, die jetzt zur Einweihung die Kindergartenkinder so schön besangen. Pater Georg und Pfarrer Bogenreuther nahmen die Segnung vor.

Umfangreiche Kanal- und Leitungsarbeiten waren im Vorfeld der Straßenbaumaßnahmen erforderlich, bevor der alte Stadel abgerissen und ein neuer errichtet werden konnte. Als letzter Schritt nach der weitgehend schon abgeschlossenen Platzgestaltung wird der alte Eiskeller der Schlosswirtschaft noch zu einem zeitgemäßen Veranstaltungsraum umgebaut.

Die Zukunft bringt Bürgermeister Gößl auf die schöne Formel: „Gemeinsames Gebäude, viele Nutzer mit vielen Interessen und verschiedenen gesellschaftlichen Hintergründen.“ Jung und Alt sollen sich in dem – trotz der großen Geländeunterschiede im Erdgeschoss barrierefrei gestalteten – Zentrum begegnen können. Schon im Vorfeld sind an die 3000 ehrenamtliche Arbeitsstunden in das Projekt geflossen, weitere 5000 waren es anfangs schon bei der Innenrenovierung der alten Wirtschaft. Das Ziel, die Dorfmitte zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt zu machen – bei Klängen der örtlichen Blaskapelle – am 1. Mai ist es gelungen.