Rohrenfels
Bauhof als Standort für Dorfladen?

Machbarkeitsstudie steckt Stärken und Schwächen der möglichen Flächen ab

11.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Volker Hahn, Geschäftsführer des Instituts für Nahversorgungs-Services stellte seine Studie zum Dorfladen vor. - Foto: Hammerl

Rohrenfels (DK) Der Bauhof in Rohrenfels hat sich einer Machbarkeitsstudie zufolge als Standortfavorit für den Dorfladen herauskristallisiert. Fünf Standorte waren in die Wahl gekommen und anhand diverser Kriterien bewertet worden, wie Volker Hahn dem Gemeinderat erläuterte.

Lage, Preis, Nachbarschaft, Parkplatz, Zufahrten, Flächengröße mit Möglichkeit zum Erweitern, zeitliche Verfügbarkeit, Barrierefreiheit und nicht zuletzt auch die Frage, ob das Gebäude vorbelastet ist €” sei es mit positivem oder negativem Image €” flossen in die so genannte Immobilienmatrix ein. Als die Kriterien gewichtet waren, standen 82 Punkte für den Bauhof zu Buche, gefolgt von der früheren Bäckerei Jahn mit 75,5 Punkten, die knapp vor einem Neubau auf der Sportplatzwiese mit 74 Punkten, der alten Lagerhalle in Wagenhofen (73,5) und der Brauerei Schneider (62) rangierte.

Für den Bauhof sprechen laut Stärken-Schwächenanalyse die zentrale Lage, dass er sich im Gemeindebesitz befindet, Eigenleistungen möglich sind, hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, günstiges Einzugsgebiet einschließlich Neubaugebiet, Nähe zum Spielplatz, kompakte Nutzfläche, keine emotionale Vorbelastung und geringere Kosten als bei den Alternativen. Chancen sah Hahn für eine neue, identifikationsstiftende Mitte des Ortes, für neue Flächen bei Bedarf, für Wintergarten und Cafè sowie Toiletten im Außenbereich. Klärungsbedarf bestehe noch hinsichtlich der Zukunft des Bauhofs, Parkplatzkonkurrenz zur Feuerwehr, der relativ geringen Grundfläche und hohen Decken des Gebäudes, von Nutzungsänderung, energetischem Zustand und des Zeitfaktors. Risiken sieht Hahn noch bei der Genehmigung, Heizung und Klima sowie der Frage, ob Container am Standort zulässig sein werden, da andernfalls die Fläche sehr knapp bemessen wäre.

Reine Routine war der Aufhebungsbeschluss für die Ortsabrundungssatzung "Ballersdorf Ost", da nach Gesprächen mit betroffenen Grundstückseignern anstelle der Ortsabrundung ein neues Baugebiet "Am Waldweg" entstehen soll. Dafür war zunächst eine Flächennutzungsplanänderung nötig, die Bertram Boretzki vom Planungsbüro Ecker aus Schrobenhausen vorstellte. Es ging um 4,4 Hektar Fläche, davon entfallen 0,8 Hektar auf die bereits bebauten Grundstücke am Sehensander Weg und Waldweg. Erschlossen wird die Fläche von Osten her über den Lichtweg. Über ihn hinaus plane die Gemeinde nicht, erklärte Boretzki. Dagegen besteht westlich des Baugebietes durchaus die Möglichkeit zu erweitern, wie anschließend Martin Käser erläuterte, der das Baugebiet mit 20 Parzellen, darunter drei Doppelhaushälften, vorstellte, ehe der Plan einstimmig abgesegnet wurde. Die einzelnen Grundstücke seien deutlich kleiner als im Baugebiet "Am Gwend" in Rohrenfels, insgesamt entfallen 16 000, also die Hälfte der Gesamtfläche von 32 000 Quadratmetern, auf die Baugrundstücke. 2600 Quadratmeter sind bereits bebaut, 4750 entfallen auf den bestehenden Spielplatz, 2350 auf öffentliche Flächen und 6150 auf Verkehrsflächen. Die Grundstücke für Einfamilienhäuser sind zwischen 578 und 841 Quadratmeter, die für Doppelhaushälften etwa je 450 Quadratmeter groß. Zulässig sind Satteldächer mit 35 bis 48 Grad Dachneigung, Walm- und versetzte Pultdächer mit einer Dachneigung von 18 bis 30 Grad. Die Firsthöhe ist auf maximal zehn Meter begrenzt, die Wandhöhe auf vier Meter bei Häusern mit einem Geschoss plus Dachgeschoss beziehungsweise auf 6,5 Meter bei zwei Vollgeschossen. Mauern sind zur Einfriedung nicht erlaubt, Holzlattenzäune und Metallzäune dürfen bis zu 1,20 Meter hoch sein. Je Haus dürfen bis zu zwei Wohneinheiten errichtet werden, was auch - nach eigenem Beschluss mit acht zu vier Stimmen - für Doppelhaushälften gilt. Eine zweite Erschließungsstraße ist auf der Westseite vorgesehen, die nach Süden in die Kapellenstraße mündet und auch für eine mögliche Erweiterung genutzt werden kann.

Ob es möglich wäre, das Baugebiet energetisch autark zu gestalten, fragte Lukas Frank. Bürgermeister Wigbert Kramer antwortete, er habe mal einen Vortrag über Blockheizkraftwerke gehört, das müsse über die Bauherren finanziert werden. Die Anlage sei relativ günstig für circa 150 000 bis 200 000 Euro zu haben. "Über ein Blockheizkraftwerk Strom zu erzeugen, ist so ziemlich das Unwirtschaftlichste, was man machen kann", warf Roland Braun ein, "denn im Sommer bringst du die Wärme nicht weg". Kramer versprach, sich bis zur nächsten Sitzung kundig zu machen.

Noch eine Entscheidung fiel im Gemeinderat: Als Seniorenbeauftragte der Gemeinde wurden dritte Bürgermeisterin Manuela Heckl und Gemeinderätin Elfriede Preschl benannt.