Oberhausen
Große Ehre für eine kleine Gemeinde

Der Bayerische Qualitätspreis 2012 geht an Oberhausen / Breitbandnetz als wichtiger Faktor

22.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:41 Uhr

Ausgezeichnet: Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel (r.) und Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck (v. l.) überreichten den Preis an Cornelia Wunderlich, Jutta Förg und Fridolin Gößl. - Foto: oh

Oberhausen (DK) Die Gemeinde Oberhausen ist am Dienstag mit dem Bayerischen Qualitätspreis 2012 ausgezeichnet worden. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie erklärte Oberhausen zur „Wirtschaftsfreundlichen Gemeinde“.

Eigentlich wusste Bürgermeister Fridolin Gößl (CSU) schon seit gut drei Wochen, dass die blaue Trophäe an Oberhausen geht. Aber bis zur Preisverleihung durfte Gößl nichts verraten. Seit Dienstagabend ist es offiziell: Die Gemeinde wurde mit dem Bayerischen Qualitätspreis 2012 als wirtschaftsfreundliche Gemeinde ausgezeichnet.

In dieser Kategorie wurden für das aktuelle Jahr drei Kommunen prämiert: die Stadt Erlangen, der niederbayerische Markt Arnstorf und die Gemeinde Oberhausen. Eine Abstufung dieser drei Preisträger gibt es nicht. Bürgermeister Gößl freut sich über dieses Zertifikat, gleichzeitig blickt er auch in die Zukunft: „Wir wollen diesen Standard jetzt natürlich halten.“

Den Bayerischen Qualitätspreis gibt es seit 1993. Zunächst zeichnete das Bayerische Wirtschaftsministerium nur Unternehmen aus. Seit 1998 werden in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium des Inneren auch Qualitätspreise an „Wirtschaftsfreundliche Gemeinden“ vergeben. Allerdings können sich Firmen und Gemeinden nicht von sich aus bewerben. „Man muss vorgeschlagen werden“, erklärt Gößl. Für Oberhausen übernahm die Industrie- und Handelskammer in Ingolstadt diese Aufgabe. „Die sind durch das Breitbandnetz auf uns aufmerksam geworden und haben gemeint, der Preis wäre doch was für uns.“ Insgesamt wurden 20 Kommunen vorgeschlagen, 14 reichten letztlich eine Bewerbung ein.

Der Fragebogen, den alle Bewerber abarbeiten mussten, erstreckt sich eigentlich über 27 Seiten. Der Ordner mit den Unterlagen, der schließlich von Oberhausen an das Ministerium in München geschickt wurde, umfasste am Schluss 140 Seiten. „Die wollten sogar wissen, wie viel Geld wir für Fortbildungen ausgeben“, sagt Gößl. Außerdem mussten alle Angaben nachgewiesen werden: Gut drei Wochen lang suchten der Bürgermeister, Jutta Förg als geschäftsleitende Beamte der Oberhausener Verwaltung und Cornelia Wunderlich – ebenfalls aus der Geschäftsleitung – die notwendigen Unterlagen.

Aber der Aufwand hat sich gelohnt, die blaue Glaspyramide steht nun in Oberhausen. „Den Preis kann sich eigentlich jeder Bürger an die Fahne hängen“, stellt Gößl klar. Denn die einzelnen Projekte – beispielsweise der Breitbandausbau, das Kaffeehaus und die Kombiklassen an der Schule – seien nicht allein der Verwaltung zu verdanken. „Wenn die Bürger nicht geholfen hätten oder gesagt hätten, sie wollen das nicht, dann wäre gar nichts zustande gekommen.“

Der zentrale Faktor für die Auszeichnung war das Oberhausener Ortsnetz. „Für einen Wirtschaftsstandort mit Zukunft können die Übertragungsraten gar nicht hoch genug sein“, erklärte Katja Hessel, Bayerische Staatssekretärin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, bei der Preisverleihung. Aber auch Punkte wie Bürgernähe, Standortbedingungen und die Qualität der Organisation in der Verwaltung flossen in die Bewertung mit ein. „Wir haben die vergangenen Jahre massiv Gas gegeben“, erklärt der Bürgermeister.

Gößl nimmt allerdings nicht nur die Trophäe aus diesem Wettbewerb mit. „Wir haben dadurch gemerkt, was wir eigentlich alles machen. Außerdem haben wir durch diese Arbeit auch Stellen erkannt, wo wir reagieren müssen“, sagt Gößl. Konkret fiel dem Bürgermeister beispielsweise auf, dass die Unternehmenswegweiser in Kreuth nicht optimal sind. Die sollen bald verbessert werden.