Neuburg
Magna braucht 350 Mitarbeiter

900 Sitzgarnituren für Audi A 3 und Q 1

12.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:55 Uhr

Richtfest in der künftigen Magna-Halle: Bereits zum Jahresende will der Audizulieferer an diesem Standort Autositze fertigen und nach Ingolstadt liefern - Foto: r

Neuburg (r) Magna International produziert 2016 die Autositze für das Modell A 3 und den Geländewagen Q 1 von Audi. Die Sitzfertigung sichert 350 Arbeitsplätze im Neuburger Industriegebiet Grünau. Im Eiltempo entsteht dazu die nötige Fabrikhalle.

Am Dienstag lud Bauherr Hans Mayr zum Richtfest. Der Neuburger Unternehmer erstellt die Halle mit 8000 Quadratmetern Fläche und vermietet sie bis 2026 an Magna. „Ich verneige mich vor der Leistung der Handwerker“, so Hans Mayr, „bei diesen Temperaturen ist das eine Riesenleistung.“

Die Firma Bremer (mit Filiale in Ingolstadt) hat die Betonträger platziert und das Gerippe der 100 auf 80 Meter großen Halle erstellt. Der weitere Ausbau soll rasch vonstattengehen, denn Mieter Magna will bereits im Dezember die Produktion aufnehmen.

Der Bauherr investiert mit der Sparkasse Neuburg-Rain als Partner nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Euro. Wenn der Audi-Zulieferer seine Arbeit aufnimmt, „dann sichern wir Arbeitsplätze und den Standort Neuburg“, so Hans Mayr. Das sieht auch Alex Wandler so. Der Magna-Manager und Werkleiter in Neuburg kündigt „volle Produktion“ ab Frühjahr 2016 an. Seit acht Jahren fertigt Magna in einer anderen Halle in Grünau die Sitzgarnituren für das Audi-Modell Q 5. Der Auftrag laufe 2016 aus, weil die Produktion des Q 5 nach Mexiko verlegt werde. Magna habe mit dem neuen Q 1 einen attraktiven Nachfolgeauftrag – auch gegen Mitbewerber aus Osteuropa – erreichen können. Das gehe nur über die Faktoren Qualität und Kosten, betont Alex Wandler. Und eins sei auch klar: „Wie Audi atmet, so atmen auch wir.“

Zusammen mit den Sitzen für das aufgewertete Modell A 3 rechnet Magna Neuburg im kommenden Jahr mit einer Just-in-time-Fertigung von gut 900 Sitzgarnituren täglich. Kurze Lieferwege über die Bergheimer Spange und Irgertsheim zur Automobilfabrik sind von existenzieller Bedeutung.

Bei den geplanten 300 bis 350 Arbeitsplätzen handelt es sich allerdings weitgehend nicht um neue, zusätzliche Stellen. Denn Mitbewerber Faurecia, ebenfalls in Grünau angesiedelt, muss Personal abbauen, weil das Unternehmen den Auftrag für den A 3 an Magna verloren hat. Alex Wandler: „Wir übernehmen Mitarbeiter von Faurecia, auf deren Know-how wollen wir nicht verzichten.“ Faurecia fertigt weiterhin Sitze für das Modell A 4.

Magna Neuburg werde bis zu 15 Prozent Leiharbeiter beschäftigen. Wer sich bewährt, werde übernommen. Die bisherige (gemietete) Produktionshalle gibt Magna auf, alle Aktivitäten konzentrieren sich im Neubau.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Landratsstellvertreterin Sabine Schneider begrüßen die Initiative in Grünau als wichtigen Beitrag für die Konjunktur am Standort Neuburg und Region.