Neuburg
Stadtpolitik stimmt für Kunstrasen

250 000 Euro Zuschuss mit 7:5 für die SpVgg Joshofen/Bergheim genehmigt

07.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr

Neuburg (r) Brauchen die Sportvereine in der Stadt einen Kunstrasenplatz für 550 000 Euro? Die Stadtpolitiker sagen mehrheitlich Ja. So hat der Finanzausschuss Dienstagabend mit 7:5 Stimmen einen Zuschuss von 250 000 Euro an die SpVgg Joshofen/Bergheim zugesagt. Das letzte Wort hat der Stadtrat.

Die Spielvereinigung will den Kunstrasenplatz 2018 auf ihrem Gelände im Stadtteil Joshofen anlegen lassen. Die Mitbenutzung durch andere Neuburger Vereine zu günstigen Gebühren müsse aus Sicht der Stadt gesichert sein. Vergabe und Unterhalt des Platzes übernehme ausschließlich der Verein. Er hat die Hälfte der Gesamtkosten als Zuschuss bei der Stadt beantragt, "mindestens aber 250 000 Euro". Vom BLSV sollen 110 000 Euro Zuschuss und 50 000 Euro Darlehen kommen, 25 000 Euro vom Landkreis und 10 000 Euro von der Gemeinde Bergheim. 100 000 Euro will die SpVgg an Eigenmitteln einbringen.

Ein Antrag für den Kunstrasenplatz war vor sechs Jahren gescheitert. Auch diesmal gibt es kritische Stimmen, die 250 000 Euro Stadtzuschuss angesichts der angespannten Finanzlage für überhöht halten. OB Bernhard Gmehling erklärte: "Ich stehe rückhaltlos hinter dem Kunstrasen." Es sei ein außergewöhnliches Projekt, von dem auch die anderen Neuburger Vereine profitierten.

Die vier Vertreter der Spielvereinigung hielten glühende Plädoyers für ihr Projekt. Vor allem die Jugendarbeit werde stark davon profitieren, "der ganze Neuburger Fußball wird auf ein anderes Niveau gehoben", so Max Fischer-Stabauer. Die Joshofener hatten enorme Vorarbeit geleistet, Stadträte angesprochen und schriftliche Erklärungen der Nachbarvereine eingeholt, dass sie selbst auf so ein Projekt verzichten.

Theo Walter (Grüne) und Matthias Enghuber (CSU) befürchten eine Präzedenzfall und hätten den Zuschuss auf 110 000 Euro beschränkt. "Dann geht es nicht",antwortete 2. Vorsitzender Albert Zeller. Joshofens Ortssprecher Eduard Lunzner forderte die Stadt auf, bei Genehmigung für Parkplätze und eine zweite Ortseinfahrt zu sorgen: "Es wird sehr eng werden".Elfriede Müller (CSU) ist überzeugt, "dass tausende Bürger für die hohe Ausgabe kein Verständnis haben." Bei der Wucht des Sportler-Auftritts sah sie sich bei Ablehnung "in eine Ecke gestellt". Sie stimmte aber geschlossen mit der CSU-Fraktion sowie mit Bettina Häring (FPD) für den Kunstrasen. Die SPD- und FW-Mandatsträger sowie der Grüne waren nicht überzeugt und sagten Nein. Im Plenum ist eine knappe Abstimmung zu erwarten.