Neuburg
Stadt ruft Schnee-Offensive aus

21.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:19 Uhr

 

Neuburg (r) Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hat die "Schnee-Offensive" ausgerufen. Seit Dienstag räumen Bagger privater Firmen die weißen Berge in der Innenstadt ab. Im Umland hat die Stadt Landwirte losgeschickt. Mit Kosten von mehreren tausend Euro für Lohn und Maschinen ist zu rechnen.

"Wir mussten handeln", begründet OB Gmehling seinen Marschbefehl. Schneehügel beengten Straßen, Gegenverkehr und Parkmöglichkeiten. Nachdem zum Wochenende weitere Niederschläge angesagt seien, müsse der alte Schnee jetzt endlich weg. Was er nicht sagt: Es hat eine ganze Menge von Beschwerden gegeben.
 

Für den städtischen Bauhof sei diese Aufgabe nicht mehr zu schaffen gewesen, so der Oberbürgermeister. Der Winterdienst sei ausgelastet. Die Weihnachtsfeier des Bauhofs am Montag litt unter gedrückter Stimmung. "Die kommen alle auf dem Zahnfleisch daher", so Gmehling.

Bagger der Firma Schad arbeiteten sich gestern an den Rändern von Sudetenlandstraße, Luitpoldstraße, Oswaldplatz und weiteren Strecken durch den – jetzt eigentlich tauenden – Schnee an den Rändern. Bauhof und THW sind mit von der Partie. Lkw-Kipper beförderten die schmutziggraue Fracht zur Schlösslwiese in Neuburg-Nord. Bis zum Abend türmte sich dort ein stattliches Schneefeld auf.

"Es wird höchste Zeit", kommentierten Rentner im Ostend die Schnee-Offensive. Die meisten sind der Meinung, dass die teils verharschten Berge schon früher abzutragen gewesen wären. In Stadtteilen wie Joshofen, Bergen, Ried, Bittenbrunn, Feldkirchen, Marienheim, Zell und Bruck schickten Ortssprecher bzw. Stadträte Landwirte als Räumkommando los. Die Arbeitsstunde honoriert die Stadt mit 60 Euro, die Abrechnungen gehen an die Ortssprecher.

Streusalz wird knapp. Die Halle im Stadtbauhof enthält noch 400 Tonnen, "nachbestelltes Material lässt auf sich warten", so Bauhofchef Josef Polli. Salz aus der laufenden Produktion geht an Chemiewerke und dann an Autobahnmeistereien.

Der Kreisbauhof deckt sich jetzt mit Splitt ein. Leiter Heinz Scharl hat sogar noch einige hundert Tonnen Salz auftreiben können. Nachfragen von Landbürgermeistern nach Salz musste er ablehnen. "Wir strecken das Salz jetzt mit Splitt", so Scharl, "denn wir werden noch jede Menge Streumittel brauchen". Schließlich hat der Winter gestern erst kalendarisch begonnen.