Neuburg (r) Die Sanierung des Neuburger Hallenbades fällt heuer ins Wasser - Betreiber Stadtwerke ist zum Sparkurs übergegangen.
Angesichts steigender Schulden streichen die Stadtpolitiker Investitionen für Bäder und Busse.
Beim Parkbad ist eine Million Euro für die Verbesserung der Sauna und neue Umkleiden im Bad aus dem Wirtschaftsplan herausgefallen. Es wäre ohnehin eine abgespeckte Sanierung gewesen, denn die große Variante mit rund drei Millionen Euro war bereits 2016 verworfen worden.
Die Verschiebung kommt heuer ungelegen, denn wenn es 2018 tatsächlich zum Bau eines Parkhauses vor dem Hallenbad kommt, fallen während der Bauzeit die wichtigen Parkplätze weg. Deshalb wollte man Badsanierung und Bau in einem Zuge erledigten. Das dreistöckige Parkdeck soll von einem privaten Träger errichtet und dann über 30 Jahre Erbpacht an die Stadtwerke übergeben werden. Derzeit läuft noch die Ausschreibung.
Das Hallenbad war nach grundlegender Sanierung 1998 wiedereröffnet worden. 20 Jahre später benötigt die Ausstattung wieder eine Auffrischung. Die Bausubstanz sei in Ordnung, "aber bei der Einrichtung gibt es Modernisierungsbedarf", bekräftigt Betriebsleiter Tobias Weishaupt. Er verweist auf Investitionen anderer Badbetreiber in der Region oder den Ausbau der Therme Treuchtlingen.
Die Stadt Pfaffenhofen baut ein neues Freizeitbad mit Saunalandschaft für 26 Millionen Euro. Ende 2020 soll es in Betrieb gehen. "Das ist ein klares Bekenntnis", sagt der Neuburger Bäderchef Andreas Bichler, und es werde den Einzugsbereich des Parkbades tangieren. Die Neuburger Eintrittspreise seien sehr günstig, der Kleinkinderbereich attraktiv, es gebe "Zumba-Partys und Schwimmkurse ohne Ende". Um diese Anziehungskraft zu erhalten, müsse bald saniert werden, bedauert Andreas Bichler die Verschiebung des Vorhabens. Die Baupläne liegen vor, "hoffentlich können wir sie 2019 umsetzen".
170 000 Gäste zieht es jedes Jahr in das familienfreundliche Neuburger Parkbad. Die Sauna ist stark frequentiert und steuert auf 15 000 Besucher jährlich zu. Das Bäderpersonal hört viel Lob, so Tobias Weishaupt, "aber jetzt müsste der zweite Schritt folgen".
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling weiß, dass die Attraktivität des Hallenbades auf Dauer nur mit Nachbesserungen zu sichern ist. "Wir schwimmen aber nicht im Geld und müssen schrittweise vorgehen", so der OB. Die Sanierung des Parkbades sei "nur verschoben, nicht aufgehoben".
Hallen- und Freibad bescheren der Stadt jedes Jahr über zwei Millionen Euro Defizit. Im Prinzip subventionieren die Stadtwerke jeden Badegast mit zehn Euro. Die massiv sinkenden Gewinne aus dem Gas- und Stromverkauf - bisher Garanten des Bäderbetriebes - verschärfen die schwierige wirtschaftliche Lage.
Immerhin ist jetzt die Gebührenanhebung für die Schwimmer des TSV Neuburg von bisher 4000 auf 16 000 Euro im Einvernehmen zwischen OB Bernhard Gmehling und Vereinschef Udo Kotzur abgemildert worden.
