Neuburg
Wer vertritt künftig den Stimmkreis?

07.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Neuburg (sja/kpf) Mit Abschluss des Koalitionskrimis in Berlin wird der Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen voraussichtlich bald ohne eigenen Landtagsabgeordneten dastehen. Seit 2013 hat der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer dieses Amt inne.

Doch der Ingolstädter soll nun als Bundesinnenminister nach Berlin wechseln. Stimmkreismandat im Landtag und Regierungsposten - das ist nicht miteinander vereinbar, so dass Seehofer wohl demnächst aus dem bayerischen Parlament ausscheidet. Wie es dann weitergeht, ist laut Matthias Enghuber, Seehofers Stimmkreisreferent in Neuburg-Schrobenhausen, derzeit aber noch offen.

Der Chef der Christsozialen in Neuburg, der im Oktober selbst gerne in den Landtag einziehen würde, zeigt sich grundsätzlich froh über den Abschluss der Gespräche in Berlin. "Es ist Zeit geworden, dass eine Regierung steht", sagt er. Was den Stimmkreis angeht, wartet er derzeit aber noch auf die entscheidende Nachricht aus Berlin. Er geht davon aus, dass der Posten des Stimmkreisabgeordneten bis zur nächsten Wahl vakant sein wird. Die Folge wäre für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sowie die drei Gemeinden Hohenwart, Gerolsbach und Scheyern im Kreis Pfaffenhofen ein Betreuungsabgeordneter. Wer das sein könnte, muss sich nun zeigen.

Enghuber zufolge wären mehrere Szenarien denkbar. Zunächst könnte der Nachrücker in der CSU-Fraktion diese Aufgabe übernehmen, das Erstzugriffsrecht auf das Mandat hat derzeit der Trostberger Markus Fröschl, der 2013 die fünftmeisten Stimmen der oberbayerischen Listenkandidaten bekam und damit knapp am Einzug scheiterte. Doch auch eine Lösung aus der Region wäre denkbar, so könnten etwa die Abgeordneten Christine Haderthauer (Ingolstadt), Tanja Schorer-Dremel (Eichstätt) oder Karl Straub (Pfaffenhofen) zum Zug kommen.

Seehofer Bundesinnenminister? "Wie kann er sich das antun", sagt CSU-Kreischef Alfred Lengler und lacht. Es sei eines der schwierigsten Ämter, "aber ich finde es okay, dass er das macht. Er hat eine gesunde Einstellung zu den Themen." Wie es für den Landkreis weitergeht, sei noch nicht besprochen. "Ich werde diese oder nächste Woche ein Gespräch mit Horst Seehofer führen", kündigt Lengler an.

‹Œ Archivfoto: Janda