Neuburg (DK) Der Jahresabschlussappell ist immer die Gelegenheit für die zivilen und militärischen Angehörigen des Geschwaderverbandes, um das vergangene Jahr und seine Ereignisse Revue passieren zu lassen. Kommodore Thomas Früh kündigte aber auch Neuerungen und Pläne an.
Der stellvertretende Kommodore, Oberstleutnant Siegfried Beck, ließ das Taktische Luftwaffengeschwader 74 zum Jahresabschlussappell in der Turnhalle der Wilhelm-Frankl-Kaserne antreten. Seine anschließende Meldung erfolgte zum ersten Mal zu diesem Anlass an den neuen Kommodore, Oberst Thomas Früh.
Vor den Reihen seiner Untergebenen ging Oberst Früh in seiner Rede auf seine Worte zur Geschwaderübernahme im Oktober ein: "Ich weiß, dass das Taktische Luftwaffengeschwader 74 ein gewachsener und leistungsstarker Einsatzverband ist, der einen hervorragenden Ruf genießt. Das Personal ist professionell und hoch motiviert", so der Offizier damals. Bereits nach nur kurzer Zeit fühlt er sich mehr als bestätigt. "Ich hatte recht", sagte er überzeugt.
Der Verband hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Neuburger Kontingente haben an zahlreichen Übungen teilgenommen, unter anderem in Israel. Früh wies auch darauf hin, dass der Verband mit der Alarmrotte (QRA) das ganze Jahr lang und rund um die Uhr für die Sicherheit im süddeutschen Luftraum gesorgt hat. "Das alles war eine Teamleistung", so der Kommodore anerkennend. Neben diesem Kernauftrag waren Soldaten des Geschwaders auch in den unterschiedlichsten Einsätzen. Neben Kfor im Kosovo war man beim Kampf gegen die Terrororganisation IS in der Türkei und in Jordanien eingesetzt. Des Weiteren bei der Resolute Support Mission in Afghanistan sowie bei Minusma in Mali und im Niger.
Aber das Geschwader hebt sich auch durch ganz andere Themen besonders positiv hervor. Der Oberst nannte dabei besonders die Erstellung einer neuen militärgeschichtlichen Sammlung, bei der sich drei Soldaten mit besonders großer Anstrengung hervorgetan haben. "Diese Ausstellung wird ein gefragter Anziehungspunkt für Besucher sein", ist sich der Kommodore sicher. Im abgelaufenen Jahr haben fast 200 Besuchergruppen das Geschwader besichtigt, die Tendenz ist steigend. Das sieht er aber auch als die Einbeziehung der Bevölkerung in das Geschwaderleben.
"Wir müssen zum Anfassen sein. Wir dürfen keine Distanz entstehen lassen zwischen uns und den Menschen, für die wir im äußersten Fall unsere Gesundheit und unser Leben einsetzen", so Oberst Früh erklärend. Mit dem jährlich organisierten Seniorennachmittag wies er auch auf das karitative Engagement des Verbandes hin.
Thema war auch die Planung für das kommende Jahr. Es stehen wieder zahlreiche Übungen an, der bestimmende Auftrag des Geschwaders wird weiterhin die Stellung der QRA sein. Allerdings übernimmt diese Aufgabe im nächsten Jahr für zweimal vier Wochen der Schwesterverband in Nörvenich. Hintergrund dazu ist, dass so eine hochwertige Ausbildung möglich gemacht werden soll. In diesen Zeiträumen werden alle verfügbaren Flugzeuge für den Ausbildungs- und Übungsflugbetrieb genutzt. Eine weitere große Sonderaufgabe wartet ab September auf die Soldaten, da wird man sich wieder für vier Monate am verstärkten Air Policing im Baltikum beteiligen.
Stellvertretend für alle wurden an einige verdiente Angehörige des Geschwaders Buchbestpreise verliehen. Stabsfeldwebel Anton Maier erhielt das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold.
Dem Geschwaderappell war ein ökumenischer Gottesdienst vorangegangen. Der erst letzte Woche in sein Amt eingeführte katholische Geistliche Frank Schneider hielt eine beeindruckende Predigt. Stimmungsvoll musikalisch untermalt wurde die Messe von Musikern aus dem Geschwader. Der evangelischen Militärpfarrer Gunther Wiendl unterstütze die Kapelle mit der Querflöte.
