Neuburg
Juso-Chef soll in den Landtag

SPD nominiert Andreas Fischer als Direktkandidat Heinz Schafferhans will Bezirkstagsmandat

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Freuen sich auf den Wahlkampf: (v.l.) SPD-Kreisvorsitzender Werner Widuckel, Landtagskandidat Andreas Fischer und Heinz Schafferhans, der Bewerber für den Bezirkstag. - Foto: Frank

Neuburg (DK) Die SPD Neuburg-Schrobenhausen hat gestern Abend ihre Kandidaten für Landtag und Bezirkstag aufgestellt. Der Neuburger Juso-Vorsitzende Andreas Fischer kandidiert für den Landtag. Stadtrat Heinz Schafferhans bewirbt sich für den Bezirkstag.

Die Nominierung des Duos war reine Formsache. Der Kreisvorstand hatte die Präliminarien abgearbeitet und der Basis beide Kandidaten einstimmig empfohlen. Mit dem 31-jährigen verheirateten Sozialpädagogen Andreas Fischer geht eine noch junge Neuerwerbung der Sozialdemokraten an den Start. Fischer ist in Neuburg beim Verein Frühförderung tätig, hat ursprünglich Kinderpfleger und Heilerziehungspfleger gelernt, dann in Regensburg Soziale Arbeit studiert. Initialzündung, sich politisch zu betätigen, ist die Wohnungsnot - auch in Neuburg. Fischer: "Der Wohnungsmarkt ist ein wichtiges Thema. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum. Es gibt viele Leute, die sich die Miete nicht mehr leisten können." Er findet, der Freistaat müsse wieder deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, um die Probleme anzugehen. Auch bei der Bildung sieht er Handlungsbedarf. "Der schulische und berufliche Erfolg hängt bei vielen vom Geldbeutel der Eltern ab. Es muss nicht jeder studieren, aber jedes Kind sollte die bestmögliche Förderung erhalten."

Fischer gehört der SPD seit knapp zwei Jahren an. Der kommende Wahlkampf wird für ihn eine Premiere. "Aber ich weiß, worauf ich mich einlasse. Ich will Wahlkampf machen und freue mich darauf. Man muss um jede Stimme kämpfen. Wenn ein Horst Seehofer zu schlagen ist, dann jetzt."

Der zweite Mann im Boot ist Stadtrat Heinz Schafferhans. Der 51-Jährige ist verheiratet, hat drei Kinder und ist als Bereichsleiter bei der Arbeiterwohlfahrt tätig. Der SPD gehört er seit 2007 an und seit 2015 ist er Ortsvorsitzender der Genossen in Neuburg. In den Bezirkstag will er "weil ich weiß, wie die Bezirke in Oberbayern und Schwaben arbeiten, und ich weiß auch, was nicht funktioniert". Es genüge nicht, nur auf die Bürokratie zu schimpfen, "man muss die Politik mitgestalten".

Ein künftiges Problem ist laut Schafferhans das Bundesteilhabegesetz, das 2018 in Kraft tritt. Dann sollen alle Menschen, die eine geistige oder körperliche Behinderung haben, das Geld direkt bekommen, um sich Leistungen zu kaufen. "Für Leute, die auf Hilfe angewiesen sind, wird das wirklich schwierig", sagt Schafferhans.

Kreisvorsitzender Werner Widuckel leitete die reibungslose Versammlung mit Schwung und Optimismus. "Wir haben ein gutes Kandidatenduo", freute er sich auf den Wahlkampf.