Neuburg (sja) Daniel Düsentrieb wäre blass vor Neid: Fünf Schülerinnen der Neuburger Maria-Ward-Realschule treten ab morgen beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" an und stellen damit den einfallsreichen Erfinder aus Entenhausen locker in den Schatten. Die Mädchen haben in den vergangenen Monaten das Lernverhalten ihrer Mitschüler untersucht, einen intelligenten Blindenstock konstruiert und ein kleinen Windrad gebaut.
Monika Rygala und Laetitia Reiser wollen mit ihrem Projekt den Alltag von sehbehinderten Menschen erleichtern. Ihr Ziel: ein Roboter, der als Blindenstab fungiert. "Wir haben uns im Biologie-Unterricht mit Blinden und deren Leben beschäftigt", erklärt die 13-jährige Neuburgerin Laetitia. Dabei sei den Freundinnen die Idee für ihre Forschung gekommen. Im Vorjahr entstand im Zuge von "Jugend forscht" bereits ein erstes Modell dazu. "Das haben wir jetzt ausgebaut und weitere Funktionen hinzugefügt", sagt Monika (14), die in Rennertshofen wohnt. Herausgekommen ist eine Art länglicher Roboter mit Rollen, den Blinde vor sich herschieben können. Infrarot- und Berührungssensoren sollen Hindernisse erkennen und dem Benutzer auf diese Weise den Weg weisen. Gleichzeitig gibt es eine neue Funktion: "Wir könnten beispielsweise hier im Schulgebäude Linien auf den Boden kleben, die der Roboter nachfahren kann", erklärt Monika. Dadurch ließen sich in einem abgegrenzten Bereich wichtige Strecken dauerhaft festlegen. "Blinde Menschen könnten dadurch viel selbstständiger werden", nennt Laetitia die Motivation für das Projekt, das die beiden Mädchen bereits zum dritten Mal zu "Jugend forscht" führt.
Erneuerbarer Energie widmet sich Sophia Bauer. Die Elfjährige aus Egweil hat dazu ein Windrad gebaut - mit stattlichen 1,50 Meter Höhe. Mitgearbeitet hat dabei ein Freund aus ihrem Wohnort, der in Eichstätt die dortige Realschule besucht. "Der Mast ist aus Holz, bei den Flügeln haben wir Plastik verwendet", erklärt die technikbegeisterte Schülerin, die bei einem Ausflug auf die Idee für das Projekt gekommen ist. Dabei besichtigten sie und ihre Mitschülerinnen das Windrad beim Rennertshofener Ortsteil Ammerfeld. So wie das große Vorbild produziert auch Sophias kleineres Modell - mit etwas technischer Hilfe - Strom. "Allerdings noch ganz wenig", sagt sie. Doch das kann sich ja in den kommenden Wochen noch ändern.
Wann kann man eigentlich besser lernen? Mit Musik, ohne Musik oder mit Film, der nebenher läuft? Diese spannende Frage haben Sophie Gietl und Lea Zeller genauer untersucht. "Nachdem unsere Eltern immer wieder gesagt haben, dass es bei Hausaufgaben keine Ablenkung geben sollte, wollten wir wissen, ob sie damit recht haben", erklärt die 13 Jahre alte Lea aus Bergheim den Ansatz. Dazu befragten sie insgesamt 240 Mitschülerinnen aus den fünften, siebten und zehnten Klassen und stellten ihnen Rechen- und Zählaufgaben. Das Ergebnis: "Vor allem bei einem Film im Hintergrund ist die Ablenkung enorm, beim Rechnen sollte generell Ruhe sein", erklärt die zwölf Jahre alte Sophie, die in Bergen wohnt und schon zum zweiten Mal bei dem Wettbewerb mitmacht.
Für die Neuburger Bildungseinrichtung ist die Teilnahme am Regionalentscheid von "Jugend forscht" mittlerweile ebenfalls zu einem festen Termin im Schuljahr geworden. In einem eigenen Wahlfach tüfteln die Schülerinnen und Leitung von Marion Baierl einmal pro Woche gemeinsam an ihren Experimenten. Selbst nach dem Wettbewerb in Augsburg soll es weitergehen. "Viele wollen ihre Projekte noch verfeinern oder erweitern", verrät die Lehrerin.
