Neuburg
"Irgendwann werden wir ihn kriegen"

Polizei ermittelt gegen Einbrecher und Dieseldiebe 74,7 Prozent Aufklärungsquote

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Norbert Bachmaier und Hubert Scharpf (links) führen die Neuburger Polizei. Das Geisenfelder Duo kann hohe Aufklärung vorweisen. - Foto: r

Neuburg (r) Den Dieseldieb und diverse Einbrecher wollen sie noch fassen - ansonsten haben die Polizisten der Inspektion Neuburg die Lage gut im Griff. Die gestern präsentierte Kriminalstatistik weist für die örtlichen Beamten mit 74,7 Prozent eine hervorragende Aufklärungsquote aus.

"Natürlich sind wir mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, und wir wollen es heuer halten", sagt Erster Hauptkommissar Hubert Scharpf dazu. Der Geisenfelder ist seit Juli 2016 zweiter Behördenchef in Neuburg, Polizeirat Norbert Bachmaier führt die Inspektion ein gutes Jahr. Das Arbeitsklima ist angenehm, "uns gefällt es gut in Neuburg", versichert Hubert Scharpf.

Es gibt eine Menge zu tun. Im Vorjahr hat die Inspektion 2593 Straftaten erfasst, 139 Delikte (5,7 Prozent) mehr als 2015. Den Anteil an ausländischen Tatverdächtigen beziffert die Polizei mit 30,2 Prozent.

Statistisch liegt der Schwerpunkt naturgemäß im Stadtbereich Neuburg, aber auch in Gemeinden wie Karlshuld und Oberhausen. Die Gemeinde an der Bundesstraße 16 ist vor allem wegen der Dieseldiebstähle am Parkplatz Burgwaldberg "auffällig" geworden. Immer wieder wird dort - auch im Raum Donauwörth und Rain - schlafenden Fernfahrern der Dieseltank leergezapft. Die Polizei hat ihre Ermittlungsaktivitäten verschärft, "irgendwann werden wir ihn kriegen" (Hubert Scharpf).

Die Serie der Wohnungseinbrüche hat glücklicherweise nachgelassen. 24 Delikte stehen für 2016 (2015:39) zu Buche, besonders betroffen sind Neuburg und Burgheim. Die Aufklärungsquote erreicht nur 20 Prozent. Da kommt ein Fahndungserfolg wie im Frühjahr 2016 in Burgheim sehr gelegen: In der Nacht ging ein 36-jähriger Einbrecher ins Netz, der Sportheime, Wertstoffhöfe und Containerbüros aufgesucht hatte. Auch den Benzin-Tankbohrer stellte eine Streife in Burgheim.

Auf den Markt Burgheim entfällt auch das einzige (versuchte) Tötungsdelikt, als ein 21-jähriger Leiharbeiter im Streit auf einen Kollegen einstach. Angestiegen sind sogenannte Rohheitsdelikte wie Raub und Körperverletzung (583 Fälle). 93 Prozent davon gelten als aufgeklärt. Der Täter eines Tankstellenüberfalls in der Donauwörther Straße ist allerdings noch unbekannt.

Die sogenannte Straßenkriminalität auf öffentlichen Plätzen befindet sich mit 318 Fällen weiter im Abwärtstrend. Rauschgifttäter (212 Fälle) ermittelten die Polizeibeamten weitgehend in Neuburg sowie in Rennertshofen und Burgheim. Die hohe Aufklärung von 99 Prozent liegt daran, dass die Beschuldigten meist direkt mit Drogenbesitz erwischt werden. Bei den 114 Fahrraddiebstählen ist es genau umgekehrt: Nur sieben Prozent gelten als aufgeklärt. Etliche gestohlene Räder tauchen wieder auf, wenn sie von den Dieben achtlos abgestellt werden. Der Polizeiinspektion "versaut" der Radl-Sektor die Statistik.

Insgesamt ermittelte die Neuburger Polizei knapp 1300 Tatverdächtige, darunter 352 Heranwachsende und Kinder. Jeder siebte war bei seinen Vergehen alkoholisiert.

Mit 4128 Straftaten auf 100 000 Einwohner liegt der Bereich Neuburg über dem Schnitt des Landkreises (3868) und des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord (4046), aber deutlich unter dem Bayern-Schnitt (4785). In Rennertshofen, Rohrenfels und Königsmoos sei das Risiko, einer Straftat zu begegnen, am geringsten. "Wir können aber auch über den ganzen Einzugsbereich von 63 000 Einwohnern nicht klagen", so Polizeihauptkommissar Hubert Scharpf.