Neuburg
Fliegen am Polarkreis

Das Neuburger Geschwader ist derzeit im Rahmen einer multinationalen Übung in Norwegen stationiert

28.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Eurofighter auf der Basis Bodø: Derzeit sind 270 deutsche Soldaten und zwölf Eurofighter in Skandinavien, um an der Großübung „Arctic Challenge Excercise“ teilzunehmen. Unter ihnen ist auch der neue Kommodore des Neuburger Geschwaders, Holger Neumann. Die Soldaten und Piloten kehren am 5. Juni nach Deutschland zurück. - Foto: Dahmen/Luftwaffe

Neuburg/Norwegen (DK) 270 Soldaten und zwölf Eurofighter der deutschen Luftwaffe sind aktuell in der am Polarkreis gelegenen norwegischen Basis Bodø stationiert. Grund ist die „Arctic Challenge Exercise“, eine Großübung gemeinsam mit europäischen Partnern.

Von Lechfeld aus starteten die deutschen Eurofighter in Richtung Skandinavien – noch bis zum 5. Juni werden sie hier Teilnehmer einer multinationalen Übung sein. Die skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland üben die Planung und Durchführung einer gemeinsam geführten Luftoperation unter einem UN-Mandat. Deutschland, weitere Nato-Länder und die Schweiz nehmen als Gäste teil.

Die über 4000 Teilnehmer der Übung sind auf verschiedene Standorte der drei Gastgeberländer verteilt. Das deutsche Kontingent fliegt von der norwegischen Basis Bodø aus. Hier sind zwölf Eurofighter, ein Airbus A310 MRTT und zwei Learjets der Firma GFD stationiert. Weitere deutsche Teilnehmer befinden sich in Reitan, Norwegen, Jokkmokk, Schweden, sowie Rovaniemi und Kallax, Finnland.

Für das Taktische Luftwaffengeschwader 74 ist die ACE 2015 die Schwerpunktübung des Jahres. Das deutsche Kontingent umfasst über 270 Teilnehmer aus den verschiedensten Fachbereichen des Geschwaders. Neben dem Neuburger Geschwader sind weitere Verbände und Dienststellen der Bundeswehr beteiligt. Einige Fachbereiche und deren Aufgaben werden in weiteren Beiträgen zur Übung vorgestellt.

Ebenfalls in Norwegen mit dabei ist der neue Kommodore der Neuburger, Holger Neumann. Er wird wie seine Piloten auch bis zum 5. Juni in Skandinavien bleiben. „Die multinationale Großübung findet bereits zum zweiten Mal nach 2013 statt. Der Übungsplan der Zukunft sieht eine Wiederholung im Zwei-Jahres-Rhythmus vor. Auch wenn Norwegen, Schweden und Finnland die gastgebenden Nationen sind, unterstützen alle teilnehmenden Nationen im Planungsprozess“, sagt Brigadegeneral Jan Ove Rygg, Leiter des Nationalen Luftoperationszentrums der norwegischen Luftwaffe und zugleich Übungsdirektor für die diesjährige Arctic Challenge. Für Rygg ist das Trainieren komplexer Luftoperationen – an Verfahrensweisen der Nato-Partner angelehnt – ein zentrales Übungsziel und mache die Großübung aufgrund des grenzübergreifenden Luftraums zu einem unvergleichlichen Manöver.

Die Übung besteht laut Aussagen der deutschen Luftwaffe aus einer Vielzahl an Szenarien im Luftraum der drei gastgebenden Luftwaffenstützpunkte und einem großen Übungsgebiet über Norwegen. „Es wird zwei Flugphasen pro Tag geben. In der ersten wird der Fokus auf dem Training mit den Einheiten am Boden und im Luftraum über den jeweiligen Basen liegen“, erläutert Major Trond Ertsgaard von der Luftwaffenbasis in Bodø. In dieser Phase stünden unter anderem Waffeneinsätze gegen stationäre und luftbewegliche Ziele, Tiefflug sowie die Luftbetankung der Jets, im Mittelpunkt. „Die zweite Phase umfasst verbundene Luftkriegsoperationen aller teilnehmenden Verbände und Flugzeugmuster im Primärluftraum über Schweden.“