Neuburg
Die BRK-Kiste als Übergangslösung

Container-Kindergarten in der Sudetenlandstraße geht heute in Betrieb

02.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

So könnte Verkehrsplanung sicherlich Spaß machen, aber Zweiter Bürgermeister Rüdiger Vogt (v.l.), Kindergartenreferent Matthias Enghuber und Kindergartenleiterin Sandy Gomez testen nur das Spielzeug in der BRK-Kiste. - Fotos: Frank

Neuburg (DK) In der Stadt Neuburg ist die Zahl der Kinder deutlich gestiegen. Die Kindergärten haben nicht Platz für alle, neue müssen gebaut werden. Um Eltern und Kindern zu helfen, gibt es deshalb eine Übergangslösung. Der Container-Kindergarten BRK-Kiste nimmt heute seinen Betrieb auf.

Kindergartenleiterin Sandy Gomez und ihre Kolleginnen waren gestern, als die Vertreter der Stadt kamen, noch mitten in den Vorbereitungen. Heute soll es los gehen. 40 junge Neuburger erwartet Gomez in den Containern an der Sudetenlandstraße. „Wir sind mit der momentanen Situation zufrieden, wenn auch nicht ganz glücklich“, sagt CSU-Stadtrat und Kindergartenreferent Matthias Enghuber. Zufrieden, weil der Behelfskindergarten auf dem ehemaligen Tennisgelände neben der Feuerwehr rasch verwirklicht werden konnte, weil die Anlage einen ordentlichen und sauberen Eindruck macht und durch die Improvisation vielen Familien geholfen werden konnte, die auf einer Warteliste mit 60 Namen standen. „Neuburg hat einen Zuwachs von 1000 Bürgern in nur zwei Jahren“, erklärt Enghuber die überraschende Entwicklung.

Zweiter Bürgermeister Rüdiger Vogt hofft, dass die Zwischenlösung eine gute ist und sich bewähren wird, bevor die Kleinen in den Marstall in der Oberen Stadt umziehen können. Voraussichtlich im März soll es so weit sein, dann wird dort eine weitere Zwischenlösung den Betrieb aufnehmen können. Die BRK-Kiste ist also genau betrachtet die Zwischenlösung für eine Zwischenlösung, bis ein Kindergarten am Schwalbanger und ein weiterer im Neubaugebiet Neuburg-West fertiggestellt sind.

Bislang freuten sich die Stadtväter, dass der Bedarf an Kindergartenplätzen zu hundert Prozent gedeckt werden konnte. Doch vor einem Dreivierteljahr änderten sich die Zahlen. Plötzlich standen 60 Kinder auf einer Warteliste. „Aber alle Eltern sollten einen Platz bekommen“, schildert Enghuber. Deshalb beschloss der Stadtrat einstimmig, im Marstall einen Übergangskindergarten einzurichten, was natürlich ohne kindgerechten Ausbau nicht möglich ist. Der Marstall steht voraussichtlich ab März zur Verfügung. Die Stadt hat deshalb den ehemaligen Tennisplatz an der Sudetenlandstraße, der als Vorhaltefläche für die Feuerwehr dient, herrichten lassen und entsprechende Container angemietet. 100 000 Euro kostet die BRK-Kiste. In Koproduktion von Rotem Kreuz und Stadt gelang es auch, zügig das benötigte Personal zu finden. Fünf Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen plus zwei Praktikantinnen werden sich um die Buben und Mädchen kümmern. Die BRK-Kiste liegt zentral, ist für viele Familien fußläufig und auch mit dem Stadtbus erreichbar, ein Punkt auf den man Wert gelegt habe, sagt Enghuber. Geöffnet ist der Kindergarten von sieben bis 16 Uhr. Eine Zeitspanne, die von den Eltern nach Bedarf genutzt werden kann. Manche haben auf einen Platz verzichtet und warten auf die Fertigstellung des Marstalls. Der eigentliche Kindergarten am Donauwörther Berg in Neuburg-West wird voraussichtlich 2017 fertig sein. Eine Million Euro hat der Stadtrat im Haushalt 2016 dafür vorgesehen. Dann kommt noch ein Kindergarten am Schwalbanger hinzu, der gemeinsam mit der Pfarrei St. Peter verwirklicht werden soll.