Neuburg
Die Arbeiterwohlfahrt steht hinter ihren Werten

Für soziale Gerechtigkeit und gegen Intoleranz Kreis-Geschäftsstelle soll neuer Treffpunkt werden

04.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Für treue Dienste bedankte sich AWO-Vertreter Heinz Schafferhans bei Elke D//Andria, die nach 30 Jahren in den Ruhestand geht. - Foto: lm

Neuburg (lm) Neue und wiederbelebte Akzente in der Ehrenamtsarbeit sind nötig - da sind sich Orts- und Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt absolut einig. Auf Ortsebene war es zuletzt um Vereins-Aktivitäten nicht mehr zum Besten bestellt. "Das soll sich ändern", versprach Ortsvorsitzender Heinz Schafferhans auf der Mitgliederversammlung am Samstag.

In dem Punkt war zuvor auch leichte Kritik angeklungen. Vermisst wurden der frühe obligate Vereinsausflug wie auch die persönlichen Einladungen zur Mitgliederversammlung; Zeitung und Internet allein seien zu unpersönlich, wurde bemängelt. Beide Versäumnisse indes seien auf den momentanen personellen Umbau zurückzuführen, für den Ausflug war heuer schlicht und ergreifend niemand da, der die Sache in die Hand genommen hätte. Viele Angebote der AWO laufen eben auf Sozialstations- und andererseits Kreisverbands-Ebene. Der Aktionstag zur Barrierefreiheit und das Engagement bei "Neuburg ist bunt" erwähnt Schafferhans fürs abgelaufene Jahr. Klares Statement: Leute, die intolerant gegenüber Dritten sind, ob nun AfD oder Salafisten, haben bei der AWO als Mitarbeiter nichts zu suchen. Schafferhans: "Wir haben Werte, die wir leben."

Das Vereinsleben auf lokaler Ebene erfährt jetzt neue Impulse. So startete erst jüngst der Seniorenclub der AWO mit neuem Schwung durch, die Zeiten freilich, dass es derer gleich drei gab, scheinen wohl endgültig vorbei. Ganz neue Chancen, zeigen sich Orts- wie Kreisvorstandschaft überzeugt, eröffnen sich aus dem jetzt anlaufenden Umbau der Kreisgeschäftsstelle ebenerdig im Spitalplatz-Center. Hier soll der Büro- und eben Geschäftsstellen-Charakter zurückgebaut werden und dafür ein sich auch für Dritte öffnender Treffpunkt und Versammlungsort entstehen, nicht zuletzt mit entsprechender multimedialen Ausstattung. "So was fehlt bislang in der Innenstadt", findet Kreisvorsitzender Horst Winter und hofft auf Interesse an der Einrichtung über die eigene Verbandsarbeit hinaus.

Während der Umbau-Phase bleibt die Geschäftsstelle geschlossen. Das trifft sich insofern gut, da das AWO-Büro momentan personell verwaist ist. Die Vorsitzenden bedauern den Rückzug von Elke D'Andria, "unser Anker, unser Gedächtnis", die nach 30 Jahren jetzt in den Ruhestand ging. Heinz Schafferhans: "Wir merken erst jetzt, wie viel wir ersetzen müssen." Eine Nachfolgerin für D'Andrias Funktion als Kassenführerin des Ortsvereins ist mit Manuela Meilinger schon gefunden und seit Samstag von den Mitgliedern auch gewählt.

Ein Stichwort rief Oberbürgermeister Bernhard Gmehling besonders auf den Plan. Im Zuge der Umgestaltung will die AWO hier am Spitalplatz auch eine Behindertentoilette schaffen. Das Fehlen einer solchen ist der Stadt länger schon ein Dorn im Auge. Womöglich lässt sich da gemeinsame Sache machen. Die Toilette ist nach bisherigem Planungsstand nur während der Bürozeiten der Kreisgeschäftsstelle zugänglich; da fehlen natürlich etliche Stunden. Ansonsten weiß die Stadt natürlich um die Wichtigkeit der AWO als Anbieter diverser sozialer Dienstleistungen. OB Gmehling hat einen ganz persönlichen Bezug, leistete er einst bei der AWO seinen Zivildienst ab, "eine sehr schöne und wichtige Zeit für mich."

Schließlich galt es, langjährige Mitglieder zu ehren, so für 25 Jahre Veronika Czech, Anneliese Plattner und Rosa Sauerwein, für 30 Jahre Elisabeth Eisenhofer, Josef Karmann, Theresia Löffler, Siegfried Salomo und Christine Schoder. Walter Irber und der ehemalige 3. Bürgermeister der Stadt Fritz Jakobfalvy bringen es gar auf 40 Jahre Vereinstreue.