Neuburg
Mehr als jeder zweite Landkreisbürger arbeitet außerhalb

In Neuburg-Schrobenhausen leben mittlerweile knapp 21 000 Pendler - 12 000 Beschäftigte kommen aus dem Umland

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

−Foto: Grafik: DK

Neuburg (DK) Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer aus Neuburg-Schrobenhausen verdient sein Geld außerhalb der Landkreisgrenzen. Das geht aus der neuesten Statistik der Agentur für Arbeit hervor. Gleichzeitig pendeln täglich fast 12 000 Beschäftigte von außerhalb in die 18 Gemeinden im Kreis.

Allzu viele Gemeinsamkeiten haben die Städte Neuburg und Schrobenhausen wohl nicht. Das jedenfalls behaupten die Bewohner der beiden größten Kommunen im Landkreis gerne. Zumindest bei der neuesten Pendlerstatistik mit Stichtag 30. Juni sieht das aber anders aus. Nach den neusten Zahlen, welche die Agentur für Arbeit am Freitag veröffentlicht hat, verzeichnen beide Städte mehr Ein- als Auspendler - als einzige Orte im Landkreis. In Neuburg stehen 8366 Berufstätige, die täglich in das Stadtgebiet kommen, 6794 Menschen, die in der Umgebung beschäftigt sind, gegenüber. In Schrobenhausen sind es 5590 Menschen, die täglich dorthin pendeln, 3842 Bürger arbeiten woanders.

Insgesamt ist mittlerweile mehr jeder zweite Arbeitnehmer aus dem Kreisgebiet im Umland beschäftigt. In nackten Zahlen sind es 20 919 von insgesamt 41 369 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Neuburg-Schrobenhausen. Der Rest, also 20 390 Menschen, haben ihren Arbeitensplatz im Landkreis. Damit überwiegt erstmals die Zahl der sogenannten Auspendler deutlich: Im Jahr zuvor war es noch ein geringer Überschuss von gerade mal 37 Personen, mittlerweile sind es mehrere Hundert Arbeitnehmer.

Die meisten Auspendler kommen nach den beiden Städten aus den drei Moosgemeinden Karlshuld (2261), Karlskron (2140) und Königsmoos (1966). Der Großteil der pendelnden Arbeitnehmer aus dem Kreisgebiet hat jedoch keinen allzu weiten Weg: 8900 Bürger verdienen ihr Geld im Ingolstädter Stadtgebiet, das damit den Spitzenplatz belegt. Insgesamt arbeiten in der Großstadt mehr als 64 000 Pendler. Auf den weiteren Plätzen folgen die Landkreise Pfaffenhofen (2731), Eichstätt (1648) und Donau-Ries (1443) sowie die Stadt München (1412).

Gleichzeitig fahren jeden Tag 11 861 Menschen aus der Umgebung zur Arbeit nach Neuburg-Schrobenhausen. Die meisten der Einpendler kommen aus dem Nachbarkreis Pfaffenhofen (1677), dicht gefolgt von der Stadt Ingolstadt und dem Kreis Aichach-Friedberg (beide 1642) sowie den Landkreisen Eichstätt (1131) und Donau-Ries (1066). Mit den gut 20 000 hiesigen Arbeitnehmern, die im Kreisgebiet beschäftigt sind, verzeichnet die Statistik damit genau 32 271 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Neuburg-Schrobenhausen. Das bedeutet einen leichten Anstieg gegenüber dem Jahr 2016. Im Vergleich zu 2010 sind es sogar fast 5000 Stellen mehr. Analog dazu sind auch die übrigen Zahlen stetig gestiegen.

Die Kreisstadt belegt - wenig überraschend - in allen Bereichen den Spitzenplatz. Mittlerweile arbeiten in Neuburg fast 14 000 Menschen, die wenigsten davon haben aber ihren Wohnort im Stadtgebiet. Obwohl insgesamt 12 401 Beschäftigte dort leben. In Schrobenhausen klettert die Zahl der Arbeitsplätze auf über 8900 bei 7163 Beschäftigten mit Wohnsitz in der Spargelstadt. Ebenfalls noch mehr als 1000 Jobs gibt es in Karlskron (1713) und dem Markt Burgheim (1251), allerdings pendeln die meisten Einwohner zum Arbeiten in andere Gemeinden. In Burgheim sind es fast 2000, damit liegt der Markt hinter den beiden Städten, den drei Moosgemeinden und dem Nachbarort Rennertshofen mit 2073 Auspendlern auf Rang sieben. Allerdings gibt es in Rennertshofen nur 798 Arbeitsplätze.

In eingien Gemeinden im Kreisgebiet arbeiten laut der Statistik sogar weniger als 100 der eigenen Bürger. Das liegt zumeist aber daran, dass es dort auch nur sehr wenige Arbeitsplätze gibt. Ein Beispiel: In Bergheim gibt es 90 Jobs, 21 davon haben auch Bergheimer. In Rohrenfels hingegen arbeiten vor allem Menschen von auswärts: Auf 168 Arbeitsplätze kommen lediglich 26 Rohrenfelser. Ähnlich sieht es in Weichering mit 65 einheimischen Beschäftigten bei 294 Arbeitsplätzen aus. Hoch ist die Zahl der Einpendler auch in Waidhofen, wo auf 339 Jobs 83 in der Gemeinde beschäftigte Bürger kommen, in Langenmosen mit 335 Stellen und 89 dort arbeitende Einwohnern sowie in Brunnen, das 247 Arbeitsplätze verzeichnet, von denen aber nur 74 von eigenen Bewohnern besetzt sind.

In der gesamten Region 10 leben insgesamt 212 231 beschäftigte Menschen. Der Großteil davon, nämlich mehr als 170 000 Personen, arbeiten auch bei Betrieben in Ingolstadt oder den drei Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt und Pfaffenhofen. Damit pendeln lediglich 19,6 Prozent zu Unternehmen im Umland.