Neuburg
Bombenfunde: Startbahn erst im Juni fertig

Geschwader bleibt weiterhin in Lechfeld – Brisante Altlasten verzögern Arbeiten – Bau verteuert sich um Millionen

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Die Arbeiten an der Start- und Landebahn sind nicht mehr im Plan. Bombenfunde und daraus resultierende Mehrarbeiten haben zu Verzögerungen geführt. Dieses Foto entstand im April, nachdem eine 75-Kilobombe unter der Startbahn gefunden worden war. - Foto: Frank

Neuburg (DK) Der ursprünglich für Mitte Dezember 2014 geplante Fertigstellungstermin der neuen Start- und Landebahn in Neuburg beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74 ist aufgrund besonderer Umstände nicht mehr zu halten. Dies teilte das Geschwader gestern in einer Pressemitteilung mit.

Hauptursache hierfür seien bis dato insgesamt 13 Kampfmittelfunde unter den Flugbetriebsflächen. Diese hätte es notwendig gemacht, neben der alten Start- und Landebahn auch die darunter liegende Schicht abzutragen. Wie berichtet, wurde im April eine 75-Kilo-Bombe entdeckt und von einem Kampfmittelräumdienst entschärft. Sie war nicht die einzige Hinterlassenschaft der Allierten aus dem Zweiten Weltkrieg. Durch diese Unterbrechungen und Mehrarbeiten sei inzwischen eine mehrmonatige Verzögerung entstanden. Die Betonarbeiten, so Presseoffizier Sven Gleim, seien seit Anfang Oktober abgeschlossen. Der weitere Baufortschritt nach Abschluss der Trockenphase Ende Oktober sei naturgemäß von der Witterung abhängig und somit nur schwer planbar.

Der durch das Staatliche Bauamt Ingolstadt nun angekündigte neue Übergabetermin der Start- und Landebahn ist für Ende Juni 2015 geplant. Die neue Bahn wird mit einer sogenannten Anti-Skid-Oberflächenstruktur versehen, die es ermöglicht, selbst bei Nässe und Schnee den Eurofighter sicher zu beschleunigen und abzubremsen. Mit der neuen Beschichtung wird der Neubau der Bahn nochmals teurer. Urspünglich waren 24,5 Millionen Euro genehmigt. Durch den Mehraufwand, den auch die Kampfmittelfunde mit sich brachten, erhöhten sich die Ausgaben auf 30 Millionen Euro. Wie das staatliche Bauamt Ingolstadt im August mitteilte, kämen durch den Anti-Skid-Belag weitere vier Millionen Euro hinzu – insgesamt also 34 Millionen Euro.

Das Geschwader muss bis zum Abschluss der Baumaßnahme weiterhin auf zwei Standorten verteilt operieren. Somit verbleibt der Flugbetrieb bis Mitte 2015 auf dem Lechfeld.

Der amtierende Kommodore Oberstleutnant Holger Neumann: „Ich bitte um Verständnis für diese zeitliche Verzögerung und die damit verbundene Belastungen – sowohl innerhalb wie auch außerhalb der Bundeswehr, in Neuburg wie auch in Lechfeld. Durch die gebilligte Anti-Rutsch-Oberfläche können wir allerdings unser Waffensystem Eurofighter wie gewohnt effektiv und sicher einsetzen und somit unsere Dauereinsatzaufgabe, die Sicherung des deutschen Luftraums 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, selbst unter widrigen Wetterbedingungen durchführen.“