Neuburg
Bezirk will Umlage erhöhen

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Neuburg (r) Ein brisanter Punkt kam kurz unter "Sonstiges": Der Bezirk Oberbayern erwägt eine Erhöhung der Bezirksumlage um zwei Prozent. Landratsstellvertreter Alois Rauscher berichtete, dass die Landräte und Bürgermeister ihre Ablehnung Bezirkstagspräsident Josef Mederer deutlich gemacht haben.

Für den Kreis Neuburg-Schrobenhausen, der eine Umlage an den Bezirk abzuführen hat, käme eine Erhöhung zur Unzeit. Der Kreis wird jeden Euro brauchen, um seine ehrgeizigen Projekte - nicht nur eine neue Realschule - zu realisieren. Dem Bezirk Oberbayern seinerseits laufen die Kosten vor allem für die Betreuung junger Flüchtlinge davon.

Asylsuchende will die Regierung von Oberbayern künftig wieder zentral unterbringen. Auch der Landkreis sei aufgefordert, keine Wohnungen mehr anzumieten und auf dezentrale Unterkünfte (in der Obhut der Regierung) hinzuarbeiten, sagte Emmy Böhm den Kreisräten. Zuletzt seien 19 Flüchtlingen pro Monat in Neuburg-Schrobenhausen eingetroffen, im Herbst waren es noch 40 bis 50 pro Woche. Insgesamt wohnen im Landkreis derzeit 1132 Asylbewerber. Die Unterbringung in der alten Grundschule Schrobenhausen und im Containerdorf sei "prekär", hier müsse man bald eine Entzerrung einleiten.

Die Asylsozialberatung weise vor allem im Landkreissüden noch Nachholbedarf auf. Die beiden Sozialarbeiterinnen leisteten gute Arbeit, seien aber "maßlos überlastet", so Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan. Der Kreistag unterstützt das Bemühen des Landratsamtes, zusätzliche Stellen über das Sozialministerium und die Regierung einzufordern.