Lothar Klingenberg FDP-Landratskandidat

23.11.2007 | Stand 03.12.2020, 6:19 Uhr

Das waren grüne Zeiten: Lothar Klingenberg trat zur letzten Wahl wieder als Landratsbewerber an. Nun will er mit der FDP Mandate holen und "liberal-ökologische" Politik machen. - Foto: r

Neuburg (r) Aus mit Grün: Lothar Klingenberg trat nach 22 Jahren Mitgliedschaft aus der Partei aus. Der profilierte Kreispolitiker aus Neuburg wechselt zur FDP. Die Liberalen machen den 56-jährigen Lehrer voraussichtlich zum Landratskandidaten und Listenführer.

Damit erhält Klingenberg die reelle Chance, sein 1996 errungenes Kreistagsmandat zu verteidigen. Außerdem soll er einen guten Platz auf der Neuburger Stadtratsliste der FDP bekommen. Die Kreisvorsitzende der Liberalen, Bettina Häring, hat dem Ex-Grünen jedenfalls "Asyl" angeboten. "Unsere Grundanschauungen überschneiden sich, und mit ihm kann man sehr gut zusammenarbeiten", findet Bettina Häring. Die Stadt- und Kreisrätin tritt wieder als OB-Kandidatin in Neuburg an. Letztlich entscheidet die FDPVersammlung am 13. Dezember über die Personalien.

1996 und 2002 legte sich Lothar Klingenberg als Landratsbewerber für die Grünen ins Zeug. Im Kreistag gab er gelegentlich CSU-Landrat Richard Keßler Kontra. Außerdem sitzt er im wichtigen Kreisausschuss. Dass die Grünen den Routinier trotzdem gehen lassen, liegt an einer Kontroverse in Neuburg. Der einzige Grünen-Stadtrat Theo Walter lehnte Klingenbergs Wunsch auf eine OB-Kandidatur ab. Nach zwei Landratswahlkämpfen hätte der Lehrer nun ein Mandat im Neuburger Stadtrat angestrebt.

Dass ihn seine Grünen nicht ließen und mit Christa Hennes aus Gietlhausen lieber einen relativ unbekannten Neuling aufstellen, kann Klingenberg nicht akzeptieren. Rechtsanwalt Theo Walter, den "Überraschungsgrünen" von 2002 (OB-Kandidat), sieht er als Hauptverhinderer an. Walter verfolge halt eigene Interessen, meint Klingenberg, "für mich trägt er nur ein grünes Deckmäntelchen". Bei den Grünen werde "gemauschelt" und wenig über Sachfragen diskutiert. Als Schatzmeister hat er auch die Mitgliedsakten übergeben.

Den Schritt zur FDP habe er sich gründlich überlegt. Für ihn steht fest: "So grün wie die Grünen in Neuburg sind, so grün ist die FDP schon lange". In der Ausschussgemeinschaft Grüne/FDP/DU habe man – von der Südwesttangente Schrobenhausen abgesehen – im Kreistag gemeinsame Positionen vertreten. Wenn ihn die FDP aufstelle, vertrete er ökologisch orientierte liberale Positionen und pragmatische Kommunalpolitik.