Es ist eigentlich ein Bagatellunfall, die Folgen sind aber gravierend. Am 27. November fährt Roland Harsch, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Stadtrat, nachmittags mit einem Lieferwagen auf einem Parkplatz am Längenmühlweg gegen die Eisensäule vor einem Sportgeschäft.
Wie es zu dem Unfall kommt, ist unklar. Der 40-Jährige wird ins Neuburger Krankenhaus St. Elisabeth gebracht und behandelt. Sein Zustand verschlechtert sich allerdings dramatisch. Der Kinobetreiber und designierte Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler wird daraufhin auf die Intensivstation des Ingolstädter Klinikums verlegt, wo er wegen einer Hirnverletzung tagelang ins Koma fällt. Die Freien Wähler sind geschockt, aber auch etwas ratlos. Hunderte Anrufe gehen bei Harschs Mitarbeitern im Neuburger Kinopalast mit der Frage nach dem Gesundheitszustand des 40-Jährigen ein. Im Januar soll Harsch zum Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl nominiert werden. Bis zum Jahresende ist ungewiss, ob er als Bewerber antreten kann. Auch für die Kreistagsliste der Freien Wähler ist der Nachwuchspolitiker vorgesehen. Hinter der Kandidatur stehen viele Fragezeichen.
Die Freien Wähler fühlen sich ihrem Kandidaten verbunden. An einen Wechsel denkt Klaus Brems, der Kreisvorsitzende der Partei, nicht. „Der Roland ist unser Kandidat“, bekräftigt er. Harsch hatte zuvor Interesse an der Kandidatur gezeigt. In Fraktion und Partei gilt er als Hoffnungsträger und engagierter Kommunalpolitiker, der etwas bewegen möchte.
