Bergheim
Ein Rathaus auf Reisen

Die Verwaltungsgemeinschaft für Bergheim und Rohrenfels zieht in die neuen Räume in Kreut

25.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:01 Uhr
  −Foto: Fotos: Janda

Bergheim/Rohrenfels (DK) Kistenschleppen statt Bürgerkontakt: Die Verwaltungsgemeinschaft Neuburg, also das Rathaus für die Gemeinden Bergheim und Rohrenfels, zieht seit gestern in ihr neues Domizil in Kreut. Bis einschließlich nächsten Donnerstag dauert die heiße Phase.

Hell und modern sind sie, die neuen Räume der Verwaltung. "Und funktional", erklärt ein sichtlich stolzer Bergheimer Bürgermeister Tobias Gensberger, der zugleich Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft ist. "Wenn ich Büroräume entwerfen könnte, hätte ich es genauso gemacht", sagt er zufrieden. Tatsächlich kann sich der Besucher beim ersten Gang durch die künftigen Behördenräume recht gut vorstellen, dass der Arbeitsalltag hier deutlich einfacher wird als im alten Domizil in der Neuburger Innenstadt. Großzügige Büros statt kleiner Kämmerchen. Eine übersichtliche Struktur statt verwinkelter Räume. "Hier ist eine optimale Nutzung der Büros möglich", findet Gensberger, während die Mitarbeiter des Bauhofs Kiste um Kiste ins Innere tragen.

Viel Arbeit wartet noch auf die Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft der beiden Gemeinden, bis der Alltag sie wieder eingeholt hat. Denn noch sind die Räume gähnend leer. Ein Zustand, der bis in einer Woche längst passé sein soll. Am kommenden Mittwoch kommen die neuen Möbel, einen Teil der bisherigen Einrichtung nimmt das Team um Geschäftsleiter Josef Lux mit nach Kreut. Bis dahin stehen die Bildschirme notdürftig auf Biertischen.

Platz genug für die neuen Schreibtische gibt es jedenfalls in dem Gebäude im Tillypark, in dem die Verwaltung Mieter ist und das auf Neuburger Flur liegt. Statt der zuletzt rund 200 Quadratmeter Fläche gibt es nun etwa doppelt so viel. Eine aus Sicht des Bergheimer Bürgermeisters zweckmäßige Lösung und kein Luxus. In jedem der rund 28 Quadratmeter großen Büros sitzen künftig zwei Mitarbeiter, einzig der Geschäftsleiter hat einen Raum für sich allein. Auch Gensberger und sein Rohrenfelser Amtskollege Wigbert Kramer - beide sind ehrenamtliche Bürgermeister - teilen sich ein Büro. Immerhin: Zuletzt hatten sie gar keinen eigenen Arbeitsplatz. Ein Problem, das auch Christine Wenger und Susanne Rottmeir nur allzu gut kennen. Die beiden mussten sich bislang einen Schreibtisch teilen, konnten also nur mit Schwierigkeiten gleichzeitig arbeiten.

Doch nicht nur der Platz dürfte künftig kein Problem mehr sein. Vom Eingangsbereich mit dem Einwohnermeldeamt zweigen zwei parallele Flure ab, an deren Seiten die Büroräume liegen. Alle sind mit wandhohen Fenstern ausgestattet und lassen dadurch viel Licht ins Innere. Gleichzeitig strömt durch Glaswände auch viel Helligkeit in die Flure. Zwischen den beiden Gängen befinden sich die übrigen Räume, also die Toiletten, eine kleine Küche und das Archiv. Ein großer Serverraum mit viel Technik fällt unterdessen weg, da die Rechnerleistung über eine sogenannte Cloud-Lösung läuft und damit ausgelagert ist.

Nach dem Startschuss am Freitag in der kommenden Woche wird es natürlich noch dauern, bis alles wieder seinen gewohnten Gang geht. Das liegt auch daran, dass die Restarbeiten im bisherigen Domizil im Neuhof in Neuburgs Innenstadt noch einige Zeit dauern werden. Erst zum Jahreswechsel endet der dortige Mietvertrag. Zeit, welche die Mitarbeiter wegen der vielen Akten im Archiv sicherlich noch benötigen. Die offizielle Einweihung des neuen Rathauses für Bergheim und Rohrenfels wird jedoch schon im Sommer stattfinden - mit einem großen Festakt und einem Tag der offenen Tür für alle Bürger. Keine Feier gibt es unterdessen am kommenden Mittwoch; dann wird die Verwaltungsgemeinschaft genau 40 Jahre alt. Zeit für ein Fest gibt es wegen des Umzugs freilich nicht.

Stefan Janda