Ehekirchen
Abschied von einer Institution

Xaver Wegele geht nach 36 Jahren Dienst für Ehekirchen in den Ruhestand

04.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Nach vielen Jahren Dienst für die Gemeinde Ehekirchen geht Xaver Wegele (r.) in seinen verdienten Ruhestand. Bürgermeister Günter Gamisch bedankte sich im Namen aller Gemeinderäte. - Foto: Zimmermann

Ehekirchen (DK) Nach fast 36 Jahren im Dienst der Gemeinde Ehekirchen ist nun Schluss: In der vorgestrigen Gemeinderatssitzung verabschiedete sich der langjährige Verwaltungschef Xaver Wegele offiziell in den Ruhestand.

„Die Gemeinde verliert ein großes Stück Geschichte“, sagte Bürgermeister Günter Gamisch und hob die zahlreichen Verdienste Wegeles hervor. So habe er drei verschiedene Bürgermeister erlebt und insgesamt rund 35 Wahlen organisiert. „Sollte ich jemals ein scharfes Wort gegen Dich geäußert haben, bitte ich Dich, mir das nachzusehen“, so Gamisch. Wegele selbst sprach von einem „denkwürdigen Tag“ für ihn. Aus gesundheitlichen Gründen komme der Ruhestand nun ein Jahr früher als eigentlich geplant. „Es war immer ein toller Job, aber jetzt freue ich mich auf den Ruhestand“, erklärte Wegele.

Mit einem Vortrag über den aktuellen Planungsstand der Kläranlage in Ehekirchen kehrte der Gemeinderat zum Tagesgeschäft zurück. Die momentane Anlage erfüllt nicht mehr die Anforderungen, deshalb hat das Unternehmen Steinbacher Consult die Planungen für eine moderne Kläranlage vorangetrieben. Sie soll eine Sandfang-Einrichtung, ein Regenüberlaufbecken und ein Betriebsgebäude enthalten.

Das Herzstück soll das biologische Klärbecken werden. „Wir benötigen außerdem Behälter zum Lagern des Schlamms“, so Stefan Steinbacher. Der getrocknete Schlamm soll später in der Landwirtschaft Verwendung finden, was einige Räte irritierte. „Momentan geht der Trend ganz klar weg vom Klärschlamm“, erklärte Paul Kammerer (FW). Der politische Wille sei die Verbrennung des Schlamms. „Möchten Sie Früchte essen, die mit Klärschlamm gedüngt werden“, warf Paul Strixner (FW) in den Raum. Stefan Steinbacher pflichtete den Räten bei, machte aber deutlich, dass in Bayern immer noch 90 Prozent des Klärschlamms in der Landwirtschaft verschwinden. Der Gemeinderat beschloss, im Herbst die Kläranlage öffentlich auszuschreiben, in etwa einem Jahr könnte dann mit dem Umbau begonnen werden.

Steinbacher Consult hatte auch die Kanalisation in Schönesberg begutachtet. Die in den 60er Jahren verlegten Rohre seien dort teilweise undicht. Insgesamt aber fiel die Untersuchung positiv aus. „Die meisten Rohre sind in einem guten baulichen Zustand“, so Steinbacher. Die Sanierung kann deshalb ohne Grabungen über die Bühne gehen, die geplanten Kosten belaufen sich dennoch auf 225 000 Euro.

Bürgermeister Gamisch berichtete von den Bürgerversammlungen in Weidorf und Dinkelshausen. Es seinen dort sachliche, angenehme und konstruktive Gespräche gewesen. In Weidorf stand die Friedhofsplanung im Fokus, außerdem ging es bei beiden Versammlungen um Gehwege, Straßenlaternen und den geplanten Breitbandausbau der Gemeinde.

Der Rat beschloss rückwirkend zum 1. Januar einstimmig die neue Gebührensatzung für die Entwässerungsanlagen im Gemeindegebiet. Auch bei der Aufhebung des Bebauungsplanes „Rossänger“ und der öffentlichen Auslegung des Entwurfs herrschte Einigkeit. Eine Besichtigung des Bauausschusses hatte ergeben, dass das Dach des Feuerwehrhauses in Ambach marode sei. Außerdem bemängelten die Feuerwehrler, dass sich in dem Gebäude keine Toiletten befinden. Der Gemeinderat beschloss, diese Mängel zu beheben.

Diskussionen entstanden bei einem Antrag des Schützenvereins Eintracht Ambach, der seine Gasträume modernisiert und von der Gemeinde einen Zuschuss haben will. So sollten auch ein Beamer und eine Leinwand bezuschusst werden, was einige Räte befürworteten, andere dagegen entschieden ablehnten. Dritter Bürgermeister Otto Plath (CSU) nutzte die Diskussion für ein grundsätzliches Plädoyer: „Wir müssen langsam auch mal anfangen zu sparen. Wenn wir immer diese Kleinbeträge durchwinken, dann kommt am Jahresende eine ordentliche Summe zusammen. Wir sollten hier ein Level einführen, dass unserer momentan angespannten Finanzlage gerecht wird.“ Der Rat lehnte die Bezuschussung von Beamer und Leinwand daraufhin mit fünf zu elf Stimmen ab.