Bergheim
Schwierige Suche nach der besten Lösung

Bauamt will in den nächsten Wochen erste Ergebnisse zur Zukunft der Bergheimer Brücke präsentieren

01.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr

Bauprojekt der Zukunft? Die Bergheimer Spange samt Brücke beschäftigt derzeit die Planer des Staatlichen Bauamts. ‹ŒArch - foto: r

Bergheim (DK) Die Zukunft der Bergheimer Spange bleibt weiter offen - aber wohl nicht mehr lange. In einigen Wochen will das Staatliche Bauamt Ingolstadt die erste Planungsvariante präsentieren. Eine Unbekannte bleibt bei allen Überlegungen jedoch der mögliche Nationalpark in den Donau-Auen.

Frühestens im Jahr 2021 wird eine Planung für die Bergheimer Spange samt Donauquerung vorliegen. Bei dieser Aussage gibt sich Lutz Mandel als Leiter des Staatlichen Bauamts in Ingolstadt keinerlei Illusionen hin. Die Untersuchungen für das millionenschwere Bauprojekt fallen derart umfangreich aus, dass eine frühere Vorlage selbst ohne die vielen Unabwägbarkeiten und Unbekannten schlichtweg unmöglich sein dürfte. Gleiches gilt für eine Prognose über einen möglichen Baustart. "Wir müssen jetzt abschätzen, was naturschutzfachlich, wirtschaftlich und verkehrlich das beste Ergebnis sein könnte", erklärt Mandel.

Von einem Planungsstillstand, wie ihn unter anderem im Bergheimer Gemeinderat befürchtet, kann nach den Worten des Amtsleiters aber nicht die Rede sein. Seit dem Auftrag der Obersten Baubehörde, eine neue Donauquerung vorzubereiten, laufen die Untersuchungen. "Wir haben ein Ingenieurbüro damit beauftragt, sämtliche Varianten zu untersuchen", erklärt Mandel, betont aber, dass dieser Prozess einfach Zeit braucht - "weil er bei Null begonnen hat". Mögliche Ergebnisse sind demnach neben einem Neubau auch eine Sanierung samt Verbreiterung der bestehenden Brücke sowie eventuell ein dreistreifiger Ausbau zwischen den beiden Kreiseln bei Bergheim und bei Grünau. Nach einigen weiteren Gesprächen will Mandel bald erste Ergebnisse präsentieren.

Unterdessen bleibt der Druck von der politischen Seite groß. Neben Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) und Landrat Roland Weigert (FW) macht sich auch der Bergheimer Gemeinderat für eine rasche Lösung stark. Hauptargument sind neben der zunehmenden Verkehrsbelastung durch die Berufspendler - unter anderem beim Ingolstädter Stadtteil Irgertsheim - auch die Überlegungen für einen Nationalpark in der Region. "Die Verkehrsanbindung muss bei der Debatte darüber ein Thema bleiben", fordert Bergheims Bürgermeister Tobias Gensberger und nimmt dabei neben Neuburgs OB Gmehling dessen Ingolstädter Amtskollegen Christian Lösel (CSU) in die Pflicht. Einen entsprechenden Vorschlag hat sein Gemeinderat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause erneut auf den Tisch gelegt: ein Neubau der Brücke weiter östlich samt Verlegung der Staatsstraße 2043 für eine Ortsumgehung von Irgertsheim.

Aus Gensbergers Sicht "gibt es für die Zukunft keine andere Lösung". Dabei verweist er nicht nur auf die geplante zweite Donaubrücke im Neuburger Stadtgebiet, deren Finanzierung seiner Meinung nach schwierig aussieht. Auch den von den Freien Wählern in Ingolstadt favorisierten Tunnel zwischen Gerolfing und Hagau bezeichnet der Bergheimer als "Träumerei".

Doch dieses Schicksal könnte auch seiner Wunschtrasse drohen - das macht Mandel unmissverständlich klar. "Eine Ortsumgehung für Irgertsheim ist derzeit kein Thema für uns", sagt er, fügt aber hinzu: "Das kann noch kommen." Momentan planen seine Mitarbeiter ebenso wie für die Staatsstraße 2043 auch für die 2214 bei Irgertsheim einen dritten Fahrstreifen. Ein Problem bei all diesen Konzepten bleibt allerdings der Ausbauplan für die Staatsstraßen in Bayern. Denn in der gültigen Variante, die immerhin schon aus dem Jahr 2011 stammt, sieht das Verkehrsministerium bei keiner der beiden Straßen Handlungsbedarf. Vor einem Baustart ist also ohnehin eine Fortschreibung des Plans nötig.

Und selbst dann bleibt als große Unbekannte der Nationalpark, der bei einem Zuschlag für die Donau Mandel zufolge sicher Auswirkungen auf die Planungen haben würde. "Einfach würde es dadurch jedenfalls nicht werden", weiß der Amtsleiter. Auch in Neuburg beobachtet man die Überlegungen mit Argwohn. "Sollte ein Nationalpark notwendige infrastrukturelle Verbesserungen verhindern, bin ich absolut dagegen", stellt Oberbürgermeister Gmehling klar.