Breitenbrunn
Melancholie durchflutet die Herzen

Stimmungsvoller Liederabend des Gesangvereins 1927 Breitenbrunn

01.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr
Musik zum Mitklatschen und Mitsingen bot die Blaskapelle Breitenbrunn. Vor allem die bekannten Filmmusiken kamen gut beim Publikum an. −Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) Wenn sich eindrucksvolle Orchesterklänge und elegante Chorstimmen zu einem harmonischen Ganzen vereinigen, dann entsteht ein unvergessliches Hörerlebnis. So geschehen am Sonntag beim Musik- und Liederabend des Gesangvereins 1927 Breitenbrunn.

Die Anziehungskraft der traditionellen Musikveranstaltung, die heuer schon zum 32.Mal stattfand, ist auch im 90. Jahr des Bestehens des Gesangvereins ungebrochen. Da verwundert es nicht, dass die Moderatorin Angelika Lehner in der vollen Schulturnhalle feststellen konnte: „Es ist schön, dass sie so zahlreich gekommen sind.“ Zu den Gästen des musikalischen Sommerabends zählte neben Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) und Pfarrer Jacek Machura auch ein Ehepaar aus Hamburg, das schon seit drei Jahrzehnten Urlaub in der Jura-Region macht und in diesem Zusammenhang schon zum 20. Mal den bunten Melodienstrauß beim Musik- und Liederabend in Breitenbrunn genießt.

Angelika Lehner versprach Musik zum Mitklatschen und Mitsingen, Liedgut beschwingt und heiter sowie getragen zugleich. Und soviel gleich vorweg: Die Sänger und Musikanten setzten dieses Versprechen mit sorgsam ausgewählten Stücken eindrucksvoll und sehr kurzweilig in die Tat um. Sie sorgten für ein Musikvergnügen erster Güte, das die Menschen begeisterte und zu Beifall und Bravorufen herausforderte.

„Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“, lautet der Titel eines deutschen Spielfilms aus dem Jahr 1968, für den damals James Last die kommerziell erfolgreiche Filmmusik komponierte. Abends um 19 Uhr ist die Welt auch in Ordnung, könnte man zugeschnitten auf den Liederabend festhalten, besonders dann, wenn sich ein großartiges Orchester wie die Blaskapelle Breitenbrunn dieser Filmmusik annimmt.

Der Cancan ist ein schneller französischer Tanz im Zweivierteltakt. Die berühmteste Musik zum Tanz schuf Jacques Offenbach in seiner Operette Orpheus in der Unterwelt. Hervorragend gaben die Musikanten unter der Leitung von Peter Braun dieses Stück und außerdem den Konzertmarsch „Cum Laude“ von Wim Laseroms zum Besten. Da mochten auch die Jungbläser unter dem Dirigat von Marina Braun ihren erwachsenen Vorbildern nicht nachstehen. Erstaunlich die Klangvielfalt, die das Nachwuchsorchester an den Tag legte. Sei es der von Erwin Jahreis arrangierte Oktoberfesthit „Rock mi“, die eingängige Filmmusik aus „Pirates of the Carribean“ oder „Shut up and dance“ von Michael Story, es war echt Klasse, was die Mädchen und Buben ablieferten.

Die Zuhörer schwammen auf einer Welle schöner Musik durch den Abend. Der Männerchor und der gemischte Chor des Gesangvereins, beide unter der Leitung von Birgit Kobl, hatten einen großen Anteil daran. „Schenk der Seele einen Sonntag“ – dieses Lied von Manfred Bühler passte haargenau in diesen Abend. Der Männerchor intonierte die Stücke mit viel Freude und Leidenschaft, vor allem aber stimmlich hervorragend. Das Gleiche galt für die Lieder „Das Morgenrot“ und „Heimkehr“ von Robert Pracht. Melancholie durchflutete die Herzen der Musikfreunde in der Turnhalle.

„Singen ist gesund, macht froh, in dem Gang der Tage. Singen kann man sowieso, das ist keine Frage“, heißt es im Lied „Singen heißt verstehen“. Nun, singen können sie bestens die Damen und Herren vom gemischten Chor und sie machten ihr Publikum mit dem Stück von Manfred Bühler auch froh. Außerdem erklangen noch „Alles hat seine Zeit“, „Yesterday“ von den Beatles und das zeitlose „Griechischer Wein“ des unvergessenen Udo Jürgens.

„Du hebst mich hoch, sodass ich auf Bergen stehen kann. Du hebst mich hoch, sodass ich über stürmische Meere gehen kann.“ So lautet übersetzt der Refrain des Liedes „You raise me up“, das sich die Singgruppe Da Capo von Simone Konrad ausgesucht hatte. Dazu kam noch der Hit der Fußball-WM 2014 und von unzähligen Schulentlassfeiern: „Auf uns“ von Andreas Bourani.