Ammerfeld
Gutachter führt Geräuschpegel vor

16.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Ammerfeld (kpf) Das Windrad in Kienberg rück am Montag, 11. Januar, im Feuerwehrhaus in Ammerfeld ins Zentrum der Diskussion. Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen lädt um 19 Uhr interessierte Bürger zu einer Informationsveranstaltung ein. Konkret geht es um eine mögliche Lärmbelästigung durch die neue Windkraftanlage von Herbert Kugler. An diesem Abend soll anschaulich darüber informiert werden, wie Lärm gemessen wird und was welche Größenordnung bedeutet.

Das Landratsamt hat bereits einen unabhängigen Gutachter mit den Messungen beauftragt. An diesem Abend wird Reinhard Wunderlich vom Ingenieurbüro IBAS in Bayreuth seine Arbeit erklären. IBAS verfügt laut Landratsamtssprecher Willi Riss Fachleuten zufolge über beste Referenzen und habe bereits eine Reihe von Windkraftanlagen überprüft. Der Gutachter wird den Zuhörern verschiedene Lärmpegel vorführen, damit Dezibelwerte nicht nur abstrakte sondern auch nachvollziehbare Größen sind. Ferner wird die Landkreisverwaltung mit Umweltingenieur Reinhold Krämer und Abteilungsleiterin Sandra Bügelsteiber (Bauangelegenheiten, Umweltschutz) sowie Amtssprecher Willi Riss zugegen sein. Landrat Roland Weigert wird nach derzeitigem Stand der Dinge nicht nach Ammerfeld kommen. Die Marktgemeinde Rennertshofen wird durch Bürgermeister Ernst Gebert präsent sein und auch Rathauschef Alois Schieegg aus Marxheim ist wegen des Gemeindeteils Burgmannshofen eingeladen.

Als einer der Hauptbetroffenen wird Anlagenbetreiber Herbert Kugler kommen. Kuglers Windkraftanlage in Kienberg ist seit kurzem in Betrieb. Gegen das weithin sichtbare Bauwerk mit einer Nabenhöhe von 138 Metern sind Bürger aus dem benachbarten Burgmannshofen Sturm gelaufen. Jetzt erreichten auch mehrere Beschwerden aus Ammerfeld Landrat Roland Weigert. Anlieger fühlen sich durch das Rotorgeräusch gestört.

Kuglers 3,8-Millionen-Projekt ist genehmigt. Versuche, der Anlage auf dem Gerichtswege den Wind aus den Segeln zu nehmen, sind gescheitert. Bauherr Herbert Kugler obsiegte vor dem Verwaltungsgericht und dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (wir berichteten). Der Kienberger ist sicher, die vorgegebenen Grenzwerte von 45 dBA nachts und 60 dBA tagsüber leicht einzuhalten. Dezibel sind zwar konkret messbar, sagen aber nichts darüber aus, wie laut Schall empfunden wird. Das vom Landratsamt in Auftrag gegebene zusätzliche Gutachten wird rund 5000 Euro kosten. Die Rechnung muss Kugler begleichen.