Burgheim
Zehn Hektar Sonnenstrom

16.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Anlagen für alternative Energiegewinnung – ob Windräder oder Fotovoltaikfelder – sind auch im Raum Burgheim vermehrt zu sehen. Am Dienstagabend gab der Gemeinderat grundsätzlich grünes Licht für eine zehn Hektar große Freiflächenfotovoltaikanlage am Hirsthof bei Wengen. Im privaten Bereich förderte die Gemeinde Burgheim umweltfreundliche Anlagen mit bislang 195 460 Euro. - Foto: r

Burgheim (kpf) Einmütig stimmte der Marktgemeinderat Burgheim am Dienstagabend der Errichtung einer Freiflächen-Fotovoltaikanlage beim Hirsthof in der Gemarkung Wengen zu. Antragsteller ist die Firma Frankfurt CS Solar GmbH aus Eschborn.

Westlich des Hirsthofes besteht bereits eine Anlage, nun soll östlich auf einer Fläche von zehn Hektar eine weitere entstehen.

Bereits Ende September fand im Vorfeld eine Besprechung mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Bauamt im Landratsamt statt. Von Seiten des Bauamtes sei die Fläche wegen der abgeschirmten Lage und der bereits bestehenden Anlage laut Gemeindeverwaltung als geeignet bewertet worden.

Nach einem kurzen Sachvortrag von Bürgermeister Albin Kaufmann segnete das Gremium den Antrag einstimmig ab. Beschlossen wurde die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes und die Änderung des Flächennutzungsplanes. Die Kosten für die Planung muss der Antragsteller tragen. Der Planungsauftrag geht an das Architekturbüro Rudolf Spitz in Oberstaufen.

Im Rahmen der wasserrechtlichen Genehmigung hat das Landratsamt die hydraulische Berechnung des Kanalnetzes von Straß und den rechnerischen Nachweis von drei Regenüberläufen einschließlich Wasserrechtsverfahren gefordert. Einstimmig vergab das Gremium den Auftrag an das Ingenieurbüro Steinbacher Consult.

Bevor der Marktgemeinderat das kommunalpolitische Jahr mit einem gemeinsamen Abschlussessen ausklingen ließ, erstattete Bürgermeister Albin Kaufmann noch einen ausführlichen Jahresschlussbericht. Positiv hat sich der demnach der Schuldenstand der Gemeinde entwickelt. Lag die Pro-Kopf-Verschuldung der 4595 Einwohner Anfang des Jahres noch bei 210 Euro, wird sie nun zum Jahresende auf 181 Euro gesunken sein. Der Markt musste 2009 keine Kredite aufnehmen und konnte andererseits mehr als 134 000 Euro Schulden tilgen. Insgesamt wird Burgheim rund 834 000 Schulden zum Jahresende haben.

Absiedlung und Erdgas

Als wichtige Ereignisse des ablaufenden Jahres nannte Kaufmann die Unterzeichnung des Absiedlungsvertrages von Moos, über den die Mooser noch im Detail von Wasserwirtschaftsamt oder Gemeinde informiert werden. Ein weiteres Großereignis sei der Erdgasanschluss in Burgheim und Straß gewesen. Rund sieben Kilometer Erdgasleitungen wurden dabei verlegt.

Was die Bevölkerungsentwicklung betrifft, übertreffen seit Jahren die Sterbefälle die Geburten. In diesem Jahr stehen bis dato 47 Sterbefällen nur 35 Geburten gegenüber. Nach rückläufiger Tendenz bei den Trauungen ging es 2009 mit 17 Eheschließungen wieder etwas aufwärts. 33 Bauanträge gingen heuer beim Markt ein. Für die acht Feuerwehren wurden insgesamt 76 200 Euro ausgegeben. Für die Schule wurden einschließlich der Schülerbeförderung 300 000 Euro ausgegeben. Die Grundschule besuchen 212 Schüler, 88 die Hauptschule. Eine achte Klasse ist in Rennertshofen ausgelagert. In kirchliche Renovierungsmaßnahmen flossen 15 000 Euro. In den fünf Gruppen der Kindergärten Burgheim und Straß sind 112 Kinder untergebracht. Der Zuschuss an die Vereine betrug insgesamt 11 512 Euro.

Neue Energien gefördert

Auch heuer hat der Marktgemeinderat alternative Energien gefördert. Insgesamt wurden 16 500 Euro ausbezahlt. Damit wurden 26 Solaranlagen, fünf Versickerungs- und zwei Regenrückgewinnungsanlagen gefördert. Neun Anträge liegen der Verwaltung derzeit noch vor. Bisher hat die Gemeinde 195 460 Euro ausbezahlt. Damit wurden seit 1999 285 Solar-, 42 Versickerungs-, 21 Fotovoltaik- und 26 Regenrückgewinnungsanlagen gefördert. Für Kanäle und Kläranlagen wurden 638 000 Euro ausgegeben.

Die Gemeinde beschäftigt insgesamt 36 Personen mit Verwaltung, Kindergarten, Schule, Bauhof und Kläranlagen. Außerdem ist ein Mitarbeiter mit Umweltmaßnahmen befasst, einer leistet Zivildienst im Bauhof und ein Auszubildender ist in der Verwaltung tätig. Im kommenden Jahr steht der Umbau von Büroräumen im Rathaus an, außerdem der Bau eines Radweges zwischen Straß und Leidling sowie einer Entlastungsstraße von der ND 27 zum Gewerbegebiet "Burgheim West". Die Nebenräume der alten Sporthalle sollen umgebaut und saniert werden. An der Schule werden Feuchtigkeitsschäden beseitigt, das Baugebiet "Am Rainer Weg" wird fertiggestellt, Gehwege und Straßen werden saniert und das Feuerwehrgerätehaus Burgheim wird renoviert und erweitert.