Alkoholverbot beim FC 04?

21.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:40 Uhr

Bier und Fußball gehören in den Stadien weltweit eng zusammen – besonders natürlich in Bayern. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Kaum hat der FC 04 mit dem Gastronomen Lorenz Stiftl den Bierpreis im Fußballstadion gesenkt, steht der Alkohol wieder im Blickpunkt. Die Polizei lässt derzeit prüfen, ob zum Heimspiel nächste Woche gegen Kaiserslautern ein Alkoholverbot im Umfeld des Stadions sinnvoll wäre.

Der Hintergrund: Zum Saisonauftakt am vergangenen Wochenende hatte die rheinland-pfälzische Polizei beim Derby des 1. FC Kaiserslautern beim FSV Mainz 05 ziemlich viel Arbeit mit den Gästefans. Mit Schlagstöcken und Pfefferspray mussten Einsatzkräfte gegen einige der rund 2000 mitgereisten Fans der Roten Teufel aus der Pfalz vorgehen. Am nächsten Freitag sind die Lauterer der Gegner des FC Ingolstadt bei dessen zweitem Heimspiel der Saison.

Mit einem Fax hat sich Thomas Zäpfel, der Chef der Polizeiinspektion Ingolstadt, jetzt an das Ordnungsamt der Stadt gewandt und eine Anregung gegeben: Zu prüfen, ob ein Verbot des Ausschanks von Alkohol in den Gaststätten im Stadionumfeld für den Spieltag sinnvoll wäre. Eine Entscheidung steht noch aus.

Paragraf 19 des Gaststättengesetzes gibt den Rahmen vor. Der gewerbsmäßige Ausschank kann ganz oder teilweise verboten werden, "wenn dies zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung erforderlich ist". Betroffen wären die drei Gasthäuser unmittelbar am Eingang an der Geisenfelder Straße (Jagdschloss, Pizzeria Romi und ESV-Sportheim), außerdem die Bahnhofsgaststätten.

Die Polizei hatte bei den Sicherheitsgesprächen mit dem Verein vor der Saison angeregt, dass im Stadion ausschließlich alkoholreduziertes Bier ausgeschenkt wird. Das empfiehlt auch der Deutsche Fußball-Bund in seinem Katalog "Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen." Bei den so genannten Spielen mit erhöhtem Risiko – zum Beispiel Derbys mit hoher Brisanz – wird ein Alkoholausschankstopp im Stadion empfohlen.