Wettstetten
Busse fahren Gewerbegebiet Ziegelberg bald nicht mehr an

Anbindung wird gestrichen Akzeptanz der vor zwei Jahren in Betrieb genommenen Haltestelle zu gering

31.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr

Das Gewerbegebiet am Wettstettener Ziegelberg wird nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss künftig nicht mehr mit Bussen angefahren. - Foto: Gülich

Wettstetten (agw) Ernüchternde Erkenntnisse brachte die Situationsanalyse der INVG, die Bürgermeister Gerd Risch in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Wettstetten vorstellte: Während die Zahl der "täglichen Einsteiger" in Wettstetten insgesamt um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist, hat sich die vor zwei Jahren in Betrieb genommene Haltestelle "Ziegelberg" am Gewerbegebiet (Aldi/Netto/ Ärztehaus) nicht bewährt. "Die INVG empfiehlt uns, die Anbindung des Gewerbegebiets kritisch zu überdenken", so Risch.

Man habe es jetzt zwei Jahre versucht, aber die Akzeptanz sei so gering, dass er vorschlage, zum alten System ohne Anbindung des Gewerbegebiets zurückzukehren. Dies sei laut INVG eventuell schon zum 1. September, ansonsten zum 1. November möglich. Da die Gemeinde die Haltestelle mit 20 000 Euro jährlich subventioniere, sie aber von der Bevölkerung nicht angenommen werde, stünden Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis. Dieser Meinung waren auch alle Wettstettener Gemeinderäte. So wird die Anbindung des Gewerbegebiets Ziegelberg an das INVG-Netz zum nächstmöglichen Zeitpunkt gestrichen.

Vor einigen Wochen hatten die Verantwortlichen der Gemeindebücherei, die sich in gemeinsamer Trägerschaft von katholischer Pfarrei und Gemeinde befindet, den Gemeinderäten und anderen Interessierten die Rahmenbedingungen für eine Einführung der Onleihe, einer digitalen Ausleihplattform für Bibliotheken, vorgestellt. 60 Kommunen unterschiedlichster Größe (etwa Hitzhofen, Eichstätt und Rosenheim) sind bereits an den Verbund "Leo Süd" (LEsen Online SÜDbayern) angeschlossen. Einher geht mit der Möglichkeit der elektronischen Ausleihe von Büchern und Zeitschriften auch die Nutzung eines Internetkatalogs über den gesamten Bestand der Büchereimedien (also auch der dort real vorhandenen Printausgaben).

Die Gemeinderäte waren zwar nicht glücklich angesichts der zu erwartenden Kosten (insgesamt rund 6400 Euro einmalig für die Bereitstellung plus jährliche laufende Ausgaben von rund 2660 Euro, beides auf die beiden Träger zu verteilen), aber aus alles Fraktionen kamen Statements wie "Das ist die Zukunft, dem können wir uns nicht versperren!". Der Antrag für die Aufnahme muss nun bis zum November gestellt werden, im April nächsten Jahres wird dann zum Tag des Buches die Anbindung ans System erfolgen. Bürgermeister Risch teilte passend zum Thema mit, dass er statt des bisher üblichen Altmühltal-Bildbands den scheidenden Grundschulkindern ab sofort einen Gutschein über ein Jahr Büchereimitgliedschaft (dann samt Onleihe) schenken werde.