Wettstetten
Straßensanierung beschäftigt Wettstettener

Themenkomplex nahm bei Bürgerversammlung den breitesten Raum ein

26.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:18 Uhr

Die Anwohner sind frustriert über die langsam verlaufende Straßensanierung: In der Sudetenstraße wird seit dieser Woche weitergearbeitet, laut Bürgermeister Risch soll sie im Lauf des Novembers noch asphaltiert werden. - Foto: Gülich

Wettstetten (DK) Rund 100 Bürger waren zur Bürgerversammlung in den Bürgersaal gekommen, um sich über die wichtigsten Entwicklungen ihres Ortes zu informieren und eigene Fragen und Anregungen zur Sprache zu bringen. Hauptpunkt war dabei der Themenkomplex Straßensanierung.

Die Straßensanierung im Wettstettener Siedlungsgebiet hatte die Diskussionen um das Abrechnungssystem der Straßenausbaubeiträge ausgelöst, die im März den ersten Bürgerentscheid des Ortes zur Folge hatten. Für die bereits fertig erneuerten Straßen könnten nun, so Bürgermeister Gerd Risch in seinem Überblick, endgültige Bescheide verschickt werden, sobald der Gemeinde die straßenbezogenen Abrechnungen der ausführenden Firmen vorlägen. Die anderen, sich noch im Sanierungsprozess befindlichen Straßen, erhielten Vorausleistungsbescheide.

Risch erläuterte den weiteren Sanierungszeitplan. Eigentlich hätte im Oktober die Gesamterneuerung abgeschlossen sein sollen; im Lauf der Arbeiten sei es aber zu Ergänzungen und Erweiterungen gekommen. So habe man in ganzen Straßenzügen sämtliche Wasserhausanschlüsse erneuert und Breitbandanschlüsse beziehungsweise Leerrohre dafür verlegt. Bei den Arbeiten an einem Kanalschacht habe man viel Zeit verloren, da die Planlage nicht mit der tatsächlichen Lage übereingestimmt habe. In der Siedlungsstraße solle nun in der Woche nach Allerheiligen die Asphaltfeinschicht aufgetragen werden, und in der Gartenstraße hoffe man, "dieses Jahr noch weit zu kommen".

Zum Themenkomplex Straßenerneuerung gab es die meisten Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum: Ob der Straßenausbau nicht auch als "Dorferneuerung" geltend gemacht werfen könne (bis zu 50 Prozent gefördert) oder zumindest als Handwerkerleistung, um diese steuerlich absetzen zu können, wollte ein Bürger wissen. Beides ist laut Bürgermeister Risch nicht möglich. Von anderer Seite kam der Hinweis, dass die als "fertig" bezeichneten Straßen keinesfalls fertiggestellt seien ("Die Gehwege sind nicht eingekehrt, am Straßenende sammelt sich der Sand"), und auch Frust der Anwohner über die aufgerissenen Straßen, an denen dann wochenlang nicht gearbeitet werde, wurde deutlich. Enttäuschung gibt es zudem bei den Anwohnern der vorderen Straßen im Siedlungsgebiet, über deren neue, fertiggestellte Straßen nun die schweren Laster in die hinteren Gebiete fahren. "Warum konnte das nicht andersherum geregelt werden? Wer weiß, was die Straßen kosten", schüttelte da den Kopf eine Bürgerin.

Auch die hohen Wasserverluste, die die Gemeinde belasten, wurden von zwei Bürgern angesprochen. Risch erläuterte das Lecksuchsystem der Gemeinde: "Wir beobachten per Datenschreiber die Verbräuche, insbesondere nachts, und machen uns bei Fällen von nicht üblichem Wasserverbrauch sofort auf die Lecksuche." Werde der Wasserwart nicht selbst fündig, ziehe man die Stadtwerke hinzu.

Die Erschließung des Neubaugebiets "Am Feuergalgen II" liege in den letzten Zügen, so der Bürgermeister, Probleme beim Wasserleitungsbau habe man glücklicherweise beheben können. Risch bedauerte, dass er aufgrund der Verzögerungen bisher keinen Termin zur Baufreigabe habe nennen können.

Hoher Koordinationsaufwand sei beim Kindergartenneubau nötig gewesen, da dieser während der laufenden Erschließungsarbeiten erfolgte. Durch die hohen Anmeldezahlen kam es während der bereits begonnenen Bauarbeiten zu einer Umplanung dahingehend, direkt sieben Gruppenräume fertig auszubauen (statt wie zunächst geplant nur fünf). Mit der Kindergartenfertigstellung sei im Mai/Juni zu rechnen. Allerdings ließen die Prognosen erwarten, dass in absehbarer Zeit auch die Anzahl der dann zur Verfügung stehenden Plätze nicht ausreichen werde. Auf eine Nachfrage, ob in diesem Zusammenhang ein Ausbau des Gemeindekindergartens Regenbogenland geplant sei, antwortete der Rathauschef: "Der steht auf Wasser!" Eine Aufstockung sei aus diesem Grund schwierig, bei einem Anbau ergebe sich ein Parkplatzproblem. Eher halte man nach geeigneten Grundstücken Ausschau.

Das Thema "zunehmende Kinderzahlen" wirkt sich auch auf die Schule aus. Risch stellte die in den Sommerferien erfolgten Renovierungsarbeiten vor, betonte aber auch: "Die Schule hat einen nicht zu unterschätzenden Sanierungsbedarf." Zusätzlich laufe sie voraussichtlich ab kommendem Schuljahr erstmalig dreizügig - damit steige der Raumbedarf, sodass man sich in nicht allzu ferner Zukunft mit einem An- oder Neubau werde beschäftigen müssen. "Aber die vielen Kinder sind ja ein Zeichen der Attraktivität unseres Ortes", hielt der Bürgermeister fest.