Wettstetten
"Keine befriedigende Situation"

Bürgermeister reagiert auf Beschwerden von Anwohnern, dass die Gemeinde zu wenig gegen Raser tue

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Bergab in Richtung Tankstelle fahren viele Wagenlenker in der Wettstettener Max-Emmanuel-Straße - und das schneller als die erlaubten 30 km/h. Eine Verfolgung dieser Verkehrsverstöße ist für die Gemeinde allerdings schwierig. - Foto: Gülich

Wettstetten (DK) Der Wettstettener Gemeinderat diskutierte am Donnerstag unter anderem über die eingeschränkten Möglichkeiten der Gemeindeverwaltung, innerörtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen adäquat zu überwachen und gegen Verstöße vorzugehen. Bürger hatten hier ihre Sorge geäußert.

Bürgermeister Gerd Risch berichtete über die "Schwierigkeit, Autofahrer im Ort zum Einhalten der 30er-Zonen zu bewegen". Anwohner der Max-Emmanuel-Straße hatten sich wiederholt beschwert, dass die Gemeinde diesbezüglich zu wenig unternehme. "Wir haben unsere mobilen Messgeräte, die immer mal wieder auch in der Max-Emmanuel-Straße hängen, aber Radarkontrollen sind von uns als Gemeinde nicht zu leisten", betonte der FW-Rathauschef. Er versuche immer wieder, die Polizei zu Kontrollen zu animieren - habe allerdings den Eindruck, dass diese nur wenig Veranlassung sehe, dem nachzukommen.

Allerdings sei das Empfinden der Anwohner, dass maximal zehn Prozent der Autofahrer die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde einhielten, ein sehr subjektives. Die Messungen mit dem mobilen Gerät im vergangenen Jahr hätten ergeben, dass über 50 Prozent der Fahrer unter Tempo 35 blieben und nur 0,6 Prozent bergab über 50 km/h fahren würden. Trotzdem sei das "natürlich keine befriedigende Situation",so Risch. "Vor allem an den Straßen, an denen viele Schulkinder unterwegs sind, gilt es unbedingt, weiter dranzubleiben und an die Vernunft der Autofahrer zu appellieren." Dass der Gemeinderat im vergangenen Jahr die Anschaffung eines zusätzlichen mobilen Messgeräts beschlossen habe, sei sicher ein Schritt in die richtige Richtung.

In Sachen künftigen Anschluss des Gebiets "Am Feuergalgen" an die Nordumgehung Gaimersheim schlug Bürgermeister Risch nach einer Besprechung mit der Stadt Ingolstadt vor, die betroffenen Flächen erst einmal wieder aus der im vergangenen Monat beschlossenen Änderung des Flächennutzungsplans herauszunehmen. Die momentan angedachte Trassenführung sei aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht sicher und das Ganze im Augenblick sowieso nicht aktuell. Die Gemeinderäte stimmten dem Rathauschef einstimmig zu.

Nach dem Bau der Nordumgehung Gaimersheim und des Radwegs entlang der Staatsstraße 2335 bei Wettstetten hat sich die Landkreisgrenze aufgrund eines Tauschs kleinerer Flächen entlang des Radwegs zwischen der Stadt Ingolstadt und dem Landkreis Eichstätt geändert. Dies vor allem deshalb, um eine eindeutige Zugehörigkeit der Straße zu einem Gebiet und damit die Verkehrssicherung zu gewährleisten. Die Gemeinde Wettstetten ist nicht Eigentümerin dieser Flächen, wurde aber - weil ihre Flure betroffen sind - zur Zustimmung aufgefordert. Der Gemeinderat kam diesem Anliegen einstimmig nach.