Reichertshofen
Höchstleistungen mit der Nase

Zielobjektsuche: Qualifikationsturnier zur DM in Reichertshofen

19.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr

Foto: DK

Reichertshofen (kog) Ein feines Näschen und konzentriertes Arbeiten über einen längeren Zeitraum - darauf kommt es bei der Zielobjektsuche (Zos) an, einer Hundesportart, die auch bei uns immer mehr Freunde findet.

Was manche Vierbeiner hier zu leisten in der Lage sind, war am Wochenende in Reichertshofen zu bewundern. Am Hundezentrum ging eines von drei Qualifikationsturnieren für die Internationalen Deutschen Meisterschaften 2017 über die Bühne. Entsprechend international ist das Starterfeld gewesen: So waren die etwa 30 teilnehmenden Mensch-Hund-Teams nicht nur aus ganz Deutschland angereist, rund die Hälfte von ihnen kam aus Österreich und der Schweiz.

Bei der Zielobjektsuche gilt es für den Hund, einen kleinen Gegenstand, auf den er konditioniert ist (also etwa einen Radiergummi), zu erschnüffeln und diesen dann mit einer ruhigen Ablage anzuzeigen. In der Sportvariante, die in Reichertshofen zu sehen war, wird dieser Gegenstand auf dreierlei Weise versteckt: in einem Trümmerfeld, in einer Reihe von Eimern, die außen Löcher haben, und auf einer 200 Quadratmeter großen, mit einem Flatterband abgesteckten Grasfläche. Zeitlimit jeweils: fünf Minuten.

Es ist jedoch ein weiterer Aspekt, der die Quali-Hürde besonders hoch werden lässt: Die Hunde - immer in unterstützender Begleitung ihres "Zweibeiners" - müssen in jeder der drei Such-Disziplinen finden, um sich für die deutschen Meisterschaften Anfang September zu qualifizieren. Wie anspruchsvoll diese Herausforderung ist, zeigte sich am Ergebnis: Trotz vieler hervorragenden Einzelleistungen waren es am Ende nur elf Mensch-Hund-Teams, die in allen drei Disziplinen die nötigen Punkte ergatterten.

Bei der Siegerehrung gab es aber auch für jene Teams, die es nicht geschafft hatten, aufmunternde und anerkennende Worte von den Preisrichtern - insbesondere von Ina und Thomas Baumann, den beiden Zos-Gründern. Zudem zollten sie der Mannschaft des Reichertshofener Hundezentrums Respekt für die absolut reibungslose Organisation. Dessen Chefin Manuela Klemz, einzige lizenzierte Zos-Familienhund-Trainerin in der Region, zeigte sich am Ende erleichtert: "Es war unser allererstes Quali-Turnier, und deshalb sind wir schon ein wenig stolz, dass alles so gut geklappt hat."

Unter die Wettkampfteilnehmer und deren Freunde mischten sich an den beiden Tagen auch einige Hundebesitzer aus dem Umkreis als Zaungäste. "Ob es meine Fellnase mal bis zur Meisterschafts-Reife bringt, weiß ich nicht", meinte etwa eine Hundehalterin aus Scheyern lachend. Doch der Wettkampf habe ihr gezeigt, wie viel Spaß die Suche den Hunden macht und wie sehr diese dadurch ausgelastet werden. "Ausprobieren werde ich dieses Zos deshalb auf jeden Fall mal."