Reichertshofen
"Illegale Müllentsorgung"

Wanderer findet am Sonntag südlich von Reichertshofen Reste eines Wildschweins

23.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Die Überreste einer Wildsau liegen in einem Wald auf Reichertshofener Flur. Gefunden hat sie unser Leser Edgar Munz bei einem sonntäglichen Winterspaziergang. - Foto: Munz

Reichertshofen (DK) Grausige Entdeckung beim sonntäglichen Winterspaziergang: Der Reichertshofener Edgar Munz hat in einem Waldstück beim Reichertshofener Ortsteil Wolnhofen die Reste eines Wildschweins entdeckt. Samt Ohrmarke, die ermöglicht, den Jäger des Tieres ausfindig zu machen.

Munz: "Merkwürdig kam es mir vor, dass das tote Tier eine Ohrmarke trug", erzählt Munz. Düstere Gedanken seien ihm gekommen: Hat man, um Jägern als Zielscheibe zu dienen, ein gezüchtetes Wildschwein ausgesetzt?

Hans Dauer ist der Pächter des Jagdgebiets Gotteshofen/ Starkertshofen, in dem der Fundort liegt. "Ein Jäger entsorgt ein Tier auf keinen Fall so", ist seine erste Aussage. "Eine Decke, also das Fell, darf man doch ganz legal über den Restmüll entsorgen." Und wenn der Abfall für die Tonne zu viel würde, dürfe man ihn auch vergraben: "50 Zentimeter tief in der Erde vergraben, und alles ist in Ordnung." Dies dürfte wegen der niedrigen Temperaturen aber zurzeit eher schwierig sein.

Klement Kreitmeier, Leiter der Polizeiinspektion Geisenfeld, erklärt, ohne eine Anzeige würde die Polizei nicht aktiv. Den ihm geschilderten Fall ordnete er ohne genauere Informationen als "illegale Müllentsorgung" ein, die als Ordnungswidrigkeit geahndet werden könnte - aber nur, wenn eine Anzeige eingeht.

Dauer schließt aus, dass ein ihm bekannter Jäger das Wildschwein so entsorgt hat: "Ich kenne alle Jäger, die in meiner Jagd aktiv sind. Von denen war es sicher keiner. Außerdem wüsste ich, wenn in letzter Zeit ein Wildschwein geschossen worden wäre." Er schloss auch die Nachbarreviere mit ein. Auch die kenne er fast alle gut genug. Nachgehen will Dauer der Sache aber schon. Das Landratsamt Pfaffenhofen ist eingeschaltet (siehe Infokasten).

Edgar Munz war gestern beruhigt. Nach den Aussagen des Jägers glaubt er nun nicht mehr, dass hier ein Tier jämmerlich verreckt ist. Trotzdem findet er es nach wie vor "makaber, dass irgendjemand den Abfall so einfach im Wald entsorgt".