Protest in der Google-Zentrale

26.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr

Ingolstadt/Hamburg (DK) Erfolgreiche Aktion gegen Google Street View: Eine Delegation des DONAUKURIER hat gestern in der Deutschlandzentrale des Internetkonzerns in Hamburg mehr als 700 Widersprüche von Leserinnen und Lesern überreicht. Unterdessen äußerten Politiker aller Couleur Kritik an der Vorgehensweise von Google.

So erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegenüber unserer Zeitung: "Es kann nicht alles aufgenommen und ausgeleuchtet werden." Der Persönlichkeitsschutz der Menschen müsse gewahrt bleiben, sagte sie und verwies auf die Möglichkeit jedes Einzelnen, gegen die Aufnahmen Widerspruch einzulegen. Eines steht für Merkel fest: "Die Rechte der Verbraucher müssen stark sein." Ähnlich kritisch wie die Kanzlerin gingen auch die Bundestags- und Landtagsabgeordneten sowie die Landräte und Bürgermeister aus der Region mit Google ins Gericht.

Dagegen beharrt das Unternehmen darauf, dass Google Street View "Informationen für Nutzer" biete, die "mit der Datenschutzbehörde" abgestimmt seien, wie Kay Oberbeck von Google Deutschland der DONAUKURIER-Abordnung in Hamburg bei der Entgegennahme der Widersprüche der Leserinnen und Leser sagte. Dennoch versicherte er, dass Google die mehr als 700 Widersprüche "definitiv ernst" nehmen werde.

Der Forderung nach einem sofortigen Stopp der Aufnahmen privater Anwesen erteilte er allerdings eine Absage. Stattdessen hält Google trotz des immer heftiger werdenden Gegenwinds sein systematisches Abfotografieren ganzer Städte und Dörfer für vereinbar mit deutschem Recht.