Oberstimm
Mal spannend, mal lustig

Die Pferderennen und der Stafettenlauf finden immer mehr Zuspruch

27.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:35 Uhr

Die Pferderennen am Barthelmarkt sind in in weitem Umkreis die einzigen, die noch ausgetragen werden. Warmblüter, Haflinger und Ponys gehen an den Start. - Fotos: Eberl

Oberstimm (DK) Trotz Temperaturen von 30 Grad und darüber haben mehr Zuschauer als im Vorjahr die Pferderennen am Barthelmarkt verfolgt. Sie sahen spannende Duelle der Traber, Haflinger und Ponys, aber auch ein sehr amüsantes Gaudirennen mit Läufern, Radlern, Reitern und Schubkarren-Schiebern.

Ein Barthelmarkt ohne Pferde? Nicht vorstellbar. Neben dem heutigen Rossmarkt finden auch die Rennen am Samstagnachmittag mittlerweile immer mehr Anhänger. Es sind die einzigen ihrer Art in der Region, und die Organisatoren vom Pferdesportverein St. Georg in Hagau sowie Hippolyt Forster halten diese lange Tradtion aufrecht. Knapp 60 Tiere waren für die Oberstimmer C-Bahn angemeldet worden. Unter den Fahrern und Reitern befanden sich wieder etliche Veteranen der Barthelmarktrennen, so wie etwa Alois Ortner, Marion Dinzinger oder Martin Gaineder, die gleich im ersten Rennen aufeinandertrafen. Die insgesamt fünf Fahrer lieferten sich im ersten Vorlauf der Traber über 1800 Meter packende Duelle, aus denen schließlich Marion Dinzinger mit Il Divo als Siegerin hervorging.

Platz zwei belegte Titelverteidiger Martin Gaineder mit Arathorn, nachdem er Aries, der im Vorjahr beide Läufe gewonnen hat, an Mario Josef Ruhland verkauft hat, der heuer mit ihm auf Platz drei kam. Die Sympathie der meisten Zuschauer galt im darauf folgenden Ponyrennen den beiden Kleinponys, die sogar einen Vorsprung von 50 Metern erhielten. Trotzdem blieben sie chancenlos, es siegte Lena Hintermeier aus Irgertsheim auf Hamond, einem zehnjährigen Wallach. Ein Pony lief ohne seine Reiterin durchs Ziel, die bei ihrem Sturz aber unverletzt blieb.

Sieben Tiere gingen beim Hermann-Bals-Gedächtnisrennen an den Start. Die Zuschauer erlebten ein überaus spannendes Finale und eine ganz knappe Entscheidung bei diesem Flachrennen für Reitpferde. Die Siegerin, Stefanie Wackerbauer aus Mainburg auf der elfjährigen Stute Sapra Lotte, konnte nur durch das Zielfoto ermittelt werden. Ganz knapp ging es auch beim 2. Vorlauf der Traber zu. Auf drei Spuren kamen die Fahrer nach 1800 Metern in den Zieleinlauf. Es siegt Alexander Ruhland auf President Storm vor Marion Dinzinger mit ihrem zweiten Pferd Outsider Diamant und Maximilian Frick mit Biscuit Dragon. Titelverteidiger Martin Gaineder wurde Vierter, während Dschingis Khan (im Sulky saß der oftmalige Champion Alois Ortner) wegen zu häufigen Galoppierens disqualifiziert wurde. Bis vom Bodensee kamen zwei Nachmeldungen für das Honoratorenrennen am Barthelmarkt: Pferd und Reiter müssen zusammen mindestens 60 Jahre alt sein. Es siegte Rupert Schiechl aus Hagau auf dem Vorjahressieger Grizzu, einem zehnjährigen braunen Wallach. Das Haflingerrennen gewann Kathrin Zimmermann aus Ernsgaden auf Artus, einem 13-jährigen Wallach.

Eine Mordsgaudi für die Zuschauer ist jedesmal das Stafettenrennen. Jedes Team besteht aus einem Radfahrer, der die ersten 500 Meter zurücklegt, einem Läufer, der 300 Meter sprinten muss, einem Schubkarren samt "Inhalt", der 200 Meter geschoben werden muss, sowie einem Reiter, der die letzten 500 Meter zurücklegt. Bereits nach den ersten Metern zeigte sich, wer gut vorbereitet und trainiert war und wer nicht. Doch gilt beim Stafettenlauf ohnehin der olympische Gedanke "Dabeisein ist alles" und nicht unbedingt der Sieg. Auch die Zuschauer spornten die Akteure nach Kräften an, vor allem die Reiter, die anfangs nicht wussten, wann sie losreiten durften. Schließlich siegte das Team aus Karlshuld. Hochspannung herrschte dann wieder beim letzten Rennen, dem Endlauf der Traber, den ein Catchdriver aus Tirol gewann. Maximilian Frick ist eine Art Leihfahrer, der von Rennställen gebucht wird. In diesem Fall war es die richtige Entscheidung: Er konnte den Endlauf mit Biscuit Dragon für sich entscheiden.