Manching
Polderbau am Rhein

50-köpfige Delegation zwei Tage auf Informationstour

27.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Über Polder am Oberrhein informierte sich eine Delegation aus regionalen Kommunalpolitikern und Behördenvertretern. - Foto: Kastl

Manching (DK) Zu einer zweitägigen Polder-Informationsfahrt an den Oberrhein hatte das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt Vertreter der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen sowie der Stadt Ingolstadt eingeladen. Die 50-köpfige Delegation wurde angeführt vom Amtsleiter Christian Leeb sowie den Landräten Roland Weigert und Martin Wolf.

Das Regierungspräsidium in Freiburg stellte das Polderprogramm des Landes Baden-Württemberg vor, die Strukturgenehmigungsdirektion Süd in Neustadt an der Weinstraße übernahm die Präsentation für Rheinland-Pfalz. In beiden Ländern wurden jeweils halbtägige Begehungen in den Poldern vorgenommen, in Altenheim und Wörth/Jockrim bei Neupotz. In Baden-Württemberg sind 13, in Rheinland Pfalz zehn Polder geplant beziehungsweise im Bau. Etwa 40 Prozent der Baumaßnahmen sind umgesetzt. Frankreich beteiligt sich auf der westlichen Rheinseite ebenfalls und hat seine Maßnahmen umgesetzt.

Die Teilnehmer aus Kommunalpolitik, der Landwirtschaft und den Gemeindeverwaltungen konnten auf der Fahrt mit Experten die Fragestellungen auf die Situation zu Hause an der Donau übertragen. Wesentliche Erkenntnisse: Bei den Grundwasserverhältnissen konnten durch den Polder teilweise Verbesserungen gegenüber der Ausgangssituation erreicht werden. Zum Beispiel können neue Schöpfwerke auch ohne Polderflutung bei Starkregenereignissen genutzt werden. Noch nicht genügend Erkenntnisse gibt es bei Interessenkonflikten aus dem Polder mit landwirtschaftlicher Nutzung (etwa bei langfristigem Vertragsanbau), für Grundwasserströme quer zum Fluss, wie an der Donau gegeben, oder bei Industrieanlagen dicht am Polder. Kritisch ist auch der Flächenverlust einschließlich Ausgleichsmaßnahmen für die notwendigen Bauwerke. In jedem Fall werden auch an der Donau eine Vielzahl von individuellen Problemlösungs- und Mediationsgesprächen gebraucht, wenn Planungsfortschritte erreicht werden sollen, heißt es. Das in der Bearbeitung stehende Grundwassermodell ist für die vier in der Region geplanten Polder (Bertoldsheim, Riedensheim, Großmehring und Münchsmünster) von entscheidender Bedeutung. Riedensheim ist bereits im Bau.