Lindach
Großer Zusammenhalt

Manchinger "Hatschwanderer" renovieren Lindacher Maria-Hilf-Kapelle

22.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Abschlussfest der ehrenamtlichen Helfer nach wochenlanger Renovierung: Die Maria-Hilf-Kapelle im Manchinger Ortsteil Lindach erstrahlt in neuem Glanz - Foto: Gebert

Lindach (ulg) Auf dem Weg von Manching nach Westenhausen liegt nördlich der B 16 der Ortsteil Lindach. Im letzten Kriegsjahr, genau am 23. Oktober 1944, erfuhr der Ort seinen schwersten Angriff. Etwa 25 Bomben gingen auf ihn nieder, jedoch ohne größeren Schaden zu verursachen, da nur eine einzige Bombe einen Geräteschuppen und einen Schweinestall traf. Zum Dank, im Krieg verschont geblieben zu sein, wurde mitten im Dorf die Maria-Hilf-Kapelle erbaut und am 9. Oktober 1949 durch Pfarrer Otto Frei geweiht.

Auch heute wird sie noch häufig besucht. Da die Jahrzehnte an der Kapelle aber nicht spurlos vorübergegangen sind, beschloss man, sie zu renovieren und zu verschönern.

So begann ein ehrenamtliches Großprojekt. Die „Hatschwanderer Manching“ (Zusammenschluss jung gebliebener Manchinger Rentner) erklärten sich bereit, die Kapelle zu restaurieren. Die Materialien wurden von den Geldspenden gekauft, die über die Jahrzehnte hinweg für die Erhaltung der Kapelle gesammelt worden waren.

In der Zeit vom 12. Juni bis 31. Juli arbeiteten unter dem Koordinator und Organisator Richard Krammer 16 Männer und 5 Frauen fleißig an der Erneuerung der Kapelle.

In sechs Wochen wurden rund 650 Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet. Dabei wurden die „Hatschwanderer“ von den Lindacher Bürgern sowohl mit Essen und Getränken als auch mit Wasser, Strom und Geräten versorgt. Der Zusammenhalt war enorm.

Die gesamte Kapelle wurde innen gereinigt und außen mit Tiefengrund behandelt und komplett neu gestrichen. Das Dach, das teilweise mit vier Zentimeter dickem Moos bewachsen war, wurde gereinigt, morsche Dachlatten wurden ausgetauscht. Ebenso erhielt der Vorbau neue Dachrinnen, einige Stellen mussten komplett neu verputzt werden.

Das Kreuz am Glockenturm wurde mit Goldbronze gestrichen und restauriert, die Fenstergläser sind ausgetauscht und die Gitter neu gestrichen. Auch die Eingangstüre bekam einen neuen Anstrich.

Der Innenraum erfuhr eine komplette Reinigung: Wände, Bänke samt Sitzauflagen, Altar, Schränke, Leuchter und Tücher – alles wurde liebevoll gereinigt oder erneuert.

Unterstützung erfuhren die „Hatschwanderer“ auch durch den gemeindlichen Bauhof, der mit einem Bagger die wild gewachsenen Sträucher und den starken Efeuwuchs um die Kapelle entfernte und die Randsteine im Eingangsbereich verlegte. Darüber hinaus wurden durch die ehrenamtlichen Helfer die Bäume zugeschnitten, neuer Rasen gesät und zusätzlich zwei kleine Buchsbäumchen am Eingangsbereich eingesetzt. Einen runden Abschluss bilden die beiden neuen Granitsäulen am Eingang der Kapelle.

Nach Abschluss der Arbeiten trafen sich Helfer und Nachbarn, um das Werk mit Rückgabe der Schlüssel an den Eigentümer der Kapelle, den Markt Manching, vertreten durch den Bürgermeister Herbert Nerb, zu übergeben. Beim Abschlussfest galt der herzliche Dank allen Mitwirkenden.

Die Kapelle ist in der Sommerzeit ab sofort täglich von früh bis abends wieder geöffnet. Am 7. Oktober findet dann um 18 Uhr in Lindach eine Abschluss- und Dankmesse statt.