Kösching (DK) Großer Andrang hat am Tag der offenen Baustelle beim neuen evangelisch-lutherischen Gemeindezentrum für Hepberg, Kösching und Lenting geherrscht. Architektin Julia Gräff vom Büro Diezinger Architekten in Eichstätt und Pfarrer Christoph Schürmann führten den ganzen Nachmittag Interessenten durch das neue Gemeindezentrum.
"Wir starten im Herzstück", begann Schürmann seine Erläuterungen in der Kirche. Zum ersten Mal wurde in einem Modell das Kunstwerk von Ólafur ElÃasson vorgestellt, das wohl überregionale Aufmerksamkeit erregen wird. Mit dem Isländer, der eines seiner Studios in Berlin hat, konnte ein international renommierter und mehrfach ausgezeichneter Künstler für die neue evangelische Kirche gewonnen werden. Er bildet auf den Wänden der Kirche mit Kreisen und Ovalen aus Kupfer oder Messing den Lauf der Sonne ab. Die zwölf Ellipsen können auch als Jünger Jesu - und damit als die gottesdienstliche Gemeinde - interpretiert werden, deren Zielpunkt das Kreuz an der östlichen Rückwand der Kirche sein wird. Das stringente, einfache Kunstwerk passt sich hervorragend in den einfach gehaltenen und klar strukturierten Kirchenraum ein.
Neben einem Gefühl für die Dimensionen und die Faszination des modernen und funktionalen Kirchenraums gewannen die Besucherinnen und Besucher auch einen Eindruck der Materialien, die verbaut werden. Von der Betonoptik des Rohbaus wird am Ende nichts mehr übrigbleiben, wenn die handgebrannten Ziegel davor gemauert sind.
Nach Sakristei und Gemeindesaal, der bei Bedarf die Kirche auf weit mehr als das doppelte Platzangebot vergrößert, ging es in das Foyer und die Küche, die "wichtigsten Räume des Gemeindezentrums", betonte Schürmann. "Hier werden sich Menschen begegnen und Kontakt zueinanderfinden", erzählte er und erläuterte, dass die Glasfront zum Innenhof und das große Fenster des Foyers den offenen Charakter des Gemeindehauses vom geräumigen Innenhof her fortsetzen. Dort wird die evangelische Kirchengemeinde in Zukunft zu Festen und Konzerten einladen.
In der Küche, derzeit noch provisorisch geheizt, gab es schon einmal Kulinarisches - und viel Platz, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Höhepunkte waren dabei im Jubiläumsjahr der Reformation Lutherkekse sowie Kekse mit der Lutherrose aus Puderzucker.
Die nächste große Veranstaltung für alle Interessierten ist am Sonntag, 2. Juli, ab 11 Uhr: Dann findet das zweite Baustellenfest am Brunnhauptenweg statt.
